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So lässt sich lästiges Schwitzen verringern

Stuttgart - 22.07.2020, 09:15 Uhr

Starkes Schwitzen ist unter Umständen nicht nur für die Betroffenen unangenehm. (s / Foto: Ingimage) 

Starkes Schwitzen ist unter Umständen nicht nur für die Betroffenen unangenehm. (s / Foto: Ingimage) 


Bei hochsommerlichen Temperaturen geraten auch diejenigen ins Schwitzen, die sonst eigentlich kein Problem damit haben. Welche Tipps und Tricks helfen, Schweißflecken und unangenehme Gerüche zu vermeiden?

Der von den Schweißdrüsen abgesonderte Schweiß schützt den Körper durch Verdunstungskühle vor Überhitzung. Frischer Schweiß ist geruchlos – unangenehme Gerüchte entstehen erst, wenn Bakterien den Schweiß abbauen. Neben unangenehmen Gerüchen sind es vor allem optische Eindrücke, die abstoßend wirken können: Große Schweißflecken unter den Achseln und feuchte Handinnenflächen werden für die Betroffenen zur Belastung.

Komplett vermeiden lässt sich die Schweißbildung nicht – wie oben erläutert, wäre das auch nicht sinnvoll. Verschiedene Maßnahmen helfen aber, das Ausmaß zu reduzieren.

Angepasste Kleidung

Wer helle und weit geschnittene Kleidung trägt, kommt nicht so schnell ins Schwitzen. Dabei sollte natürlichen Materialien der Vorzug vor synthetischen gegeben werden, da letztere die Geruchsbildung verstärken.

Richtig essen und trinken

Um den Flüssigkeitsverlust bei höheren Temperaturen und körperlicher Anstrengung auszugleichen, ist es wichtig, viel zu trinken. Kaffee und Alkohol sollten jedoch besser gemieden werden, da sie das Schwitzen verschlimmern würden. Aus demselben Grund sollte auf scharfe, stark gewürzte Speisen verzichtet werden.

Auch die Temperatur der Speisen und Getränke ist wichtig: Eiskaltes hat eine Aktivierung der Temperatur-Gegenregulierung des Körpers zur Folge. Anstelle der gewünschten Abkühlung würde die Schweißbildung so angekurbelt werden.

Sport und Rasur

Eine Rasur der Achsel- und Intimbehaarung kann helfen, unangenehmen Körpergeruch zu vermeiden: Die Körperhaare bieten einen guten Lebensraum für Bakterien, die wiederum den Schweiß zu riechenden Substanzen abbauen.

Sport als Prophylaxe

Wer regelmäßig Sport treibt, trainiert sein körpereigenes Kühlsystem und schwitzt deshalb im Ruhezustand weniger. Denselben Effekt kann man mit regelmäßigen Saunabesuchen oder regelmäßigen Wechselduschen (kalt-warm) erreichen. Apropos duschen: Auch bei einer Erfrischungsdusche sollte die Temperatur nicht zu kalt eingestellt werden, um kein gegenregulatorisches Schwitzen auszulösen.

Antitranspirantien und Deodorants

Während Deodorants lediglich den unangenehmen Geruch des Schweißes mit angenehmeren Düften überdecken, verengen Antitranspirantien die Schweißporen. Die Schweißbildung wird somit verringert und das Hemd bleibt unter den Achseln trocken. Meist werden Aluminium-haltige Zubereitungen eingesetzt. Diese geraten wegen eines eventuell erhöhten Risikos der Entstehung von Brustkrebs und Morbus Alzheimer immer wieder in Kritik. Nach aktuellem Stand der Forschung können sie jedoch bedenkenlos eingesetzt werden, wenn ihr Aluminiumgehalt 15 Prozent nicht überschreitet, sie nur jeden zweiten Tag und nicht auf verletzte oder frisch rasierte Haut aufgetragen werden.

Wann muss ärztlicher Rat eingeholt werden?

Wer trotz aller oben genannten Gegenmaßnahmen unter einer übermäßigen Schweißproduktion (Fachbegriff: Hyperhidrosis) leidet, sollte das Gespräch mit seinem Hausarzt suchen. Wurde eine Grunderkrankung als Ursache für das Schwitzen ausgeschlossen, kann überlegt werden, ob eine medikamentöse Therapie zum Beispiel mit Botulinumtoxin oder eine operative Entfernung der Schweißdrüsen infrage kommen.



Annette Thomas, Apothekerin, Dozentin, DAZ.online-Autorin
redaktion@daz.online


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