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Abgabefehler wegen Personalmangel
US-Apothekenkette CVS von staatlicher Aufsichtsbehörde bemängelt
Fehlerquote liegt bei 22 Prozent
Bei den Prüfungen durch die Beamten wurde eine Fehlerquote von fast 22 Prozent festgestellt. Mit anderen Worten: Von 305 Verschreibungen waren 66 fehlerhaft. Nicht alle Fehler waren gravierend. Bei manchen Rezepten war nur der Name des verschreibenden Arztes falsch. Allerdings fanden die Beamten auch Fehler, die die Arzneimitteltherapiesicherheit erheblich gefährdeten, wie die falsche Dosierung eines Antibiotikums für ein einjähriges Kind oder das falsche Dosierintervall eines Virostatikums (alle zwei statt zwölf Stunden) sowie mehrere Fehler im Zusammenhang mit der Applikation von Betäubungsmitteln. Bemängelt wurde zudem, dass die Apotheken mit den „Filling Prescriptions“ Tage bis Wochen im Rückstand lägen. Zur Erklärung: In den USA ist es üblich, dass maximal eine Monatsration der vom Arzt verschriebenen Medikamente ausgegeben wird, da die Krankenversicherungen nur in Intervallen bezahlen. Die Apotheken rationieren diese Dosen, und die US-Bürger können diese an den „Pharmacy“-Schaltern in Apothekenketten, wie Walgreens, CVS und Rite Aid, oder in den meisten Supermärkten oder den vereinzelten kleinen Apotheken erhalten.
Apotheker müssen schlechte Arbeitsbedingungen melden
Bei dem Vorfall mit dem zu niedrig abgegebenen Lamotrigin verteidigte sich der verantwortliche Apotheker damit, dass er an diesem Tag in seiner sechsstündigen Schicht 194 Rezepte überprüfen musste. Das sind etwa alle zwei Minuten ein Rezept. Er beschwerte sich über diese Arbeitsbedingungen bei der zuständigen Bezirksleiterin. Diese hatte jedoch nicht die Befugnisse Änderungen im Arbeitsablauf durchzuführen. CVS reagierte auf die Vorwürfe. In Zukunft wolle man die Beschwerden des eigenen Apothekenpersonals ernster nehmen. So sagte der CVS-Sprecher Michael DeAngelis vergangene Woche: „Wenn ein Apotheker berechtigte Bedenken hinsichtlich der Arbeitsbedingungen hat, werden wir alle Anstrengungen unternehmen, diese Bedenken zu lösen.“
Der Behörde reichte das jedoch nicht. Sie verhängte gegen CVS eine Geldbuße von 125.000 Dollar, allerdings ein kleiner Betrag für das fünftgrößte US-Unternehmen, das allein seinem Geschäftsführer im letzten Jahr eine Vergütung von 36,5 Millionen US-Dollar zahlte. Der CVS-Sprecher versprach zudem, die Empfehlungen der zuständigen Behörde zu überprüfen und Änderungen einzuführen, wohl auch deswegen, um einen langwierigen Anhörungsprozess zu umgehen. So soll das Personal im Herbst aufgestockt werden. Darüber hinaus stimmte CVS auch zu, seine Apotheker an ein Gesetz zu erinnern, das Apotheker tatsächlich zum Handeln verpflichtet, wenn ihre Arbeitsbedingungen die Patientensicherheit gefährden.
2 Kommentare
In Deutschlands Apotheken ist es nicht besser
von Barbi am 24.07.2020 um 21:59 Uhr
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Fehlerquote 22 %
von Roland Mückschel am 24.07.2020 um 9:42 Uhr
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