Kommunikation in der Apotheke (Teil 2)

Lästereien – wie grenze ich mich davon ab?

Stuttgart - 25.08.2020, 07:00 Uhr

Im Englischen „Gossip“ im Deutschen „Tratsch“ – wo gelästert wird, kann sich die Arbeitsatmosphäre schnell vergiftet anfühlen. (Foto: GoodIdeas / stock.adobe.com)

Im Englischen „Gossip“ im Deutschen „Tratsch“ – wo gelästert wird, kann sich die Arbeitsatmosphäre schnell vergiftet anfühlen. (Foto: GoodIdeas / stock.adobe.com)


„Die Kollegin macht ständig Fehler und ist immer unfreundlich!“

Wer lästert, verallgemeinert häufig Einzelfälle und gibt Kleinigkeiten große Bedeutung. „Die Kollegin macht ständig Fehler und ist immer unfreundlich zu den Kunden und Kollegen!“ Immer? Trifft das den Kern der Sache? Hier ist es sinnvoll, sich selbst kritisch zu hinterfragen und auf die eigene präzise Wahrnehmung und Kommunikation zu achten. Diese sollte wertschätzend und positiv sein und frei von Worten wie „immer“, „nie“, „dauernd“ – denn beim genauen Draufblick ist die Sachlage oft differenzierter. Konkrete Anlässe lassen sich gezielt im Gespräch aufgreifen und sind in der Regel auch auf dem kleinen Dienstweg zu lösen. 

Mehr zum Thema

Kommunikation in der Apotheke (Teil 1)

Weniger Überstunden – wie sage ich es meinem Chef?

Teil 11: Mitarbeitermotivation – mit Geld nicht zu bezahlen

Filiale im Fokus

Vergiftete Arbeitsatmosphäre

Will man dem Gerede langfristig entgegenwirken, ist es gut, auf anderer Ebene das Team zu stärken. Es geht darum, alle ins Boot zu holen und weder die eine noch die andere Seite auszuschließen. Wie ging es mit Sabines neuer Kollegin weiter? Nun, sie hat schnell wieder gekündigt. Kurze Zeit später hat der Chef in ein Teamcoaching investiert. Er hat gesehen, dass sich in der Apotheke durch Lästereien Grüppchen und Allianzen im Team gebildet haben, die zunehmend die Arbeitsatmosphäre vergifteten. Gemeinsam haben sie gelernt, dass Vielfalt Reichtum ist und jeder Mensch seine eigenen Stärken und Schwächen einbringt. Heute ist der Umgang wertschätzend und der Fokus liegt auf den positiven Seiten jedes Einzelnen. Keine Frage: Der Teamzusammenhalt hat sich in kurzer Zeit deutlich verbessert – und als positiver Nebeneffekt hat sich auch die Effektivität des Teams gesteigert.



Martina Kroneisen, Apothekerin 
redaktion@daz.online


Annette Schäfer, Kulturwissenschaftlerin
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


1 Kommentar

Interessanter Artikel

von Christiane Fuchs am 25.08.2020 um 17:42 Uhr

Ähnliche Erfahrungen habe ich in der Vergangenheit auch gemacht und es war nicht immer einfach, sich von denjenigen, die lästern oder negative Stimmung verbreiten, zu distanzieren. Ein externes Coaching hätte da ganz sicherlich einen positiven Einfluss auf das gesamte Team gehabt. Vielen Dank für den interessanten und so realitätsnahen Artikel.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.