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Vor Katarakt-Operation: Tamsulosin früh absetzen!

Stuttgart - 15.09.2020, 16:45 Uhr

Vor einer geplanten Katarakt-Operation sollten sowohl Männer als auch Frauen gezielt nach der Anwendung von Alpha-1-Rezeptorantagonisten (auch länger zurückliegend) gefragt werden. (Foto: DragonImages / stock.adobe.com)

Vor einer geplanten Katarakt-Operation sollten sowohl Männer als auch Frauen gezielt nach der Anwendung von Alpha-1-Rezeptorantagonisten (auch länger zurückliegend) gefragt werden. (Foto: DragonImages / stock.adobe.com)


Tamsulosin greift am M. dilatator pupillae an

Mechanistisch interessant dabei ist: „Tamsulosin weist eine höhere Affinität und Selektivität zum α1A-Adrenozeptor auf als die anderen ARA. Über diesen Rezeptor wird jedoch nicht nur der Tonus der glatten Muskulatur der Harnwege kontrolliert, sondern auch der M. dilatator pupillae. Eine unvollständige Kontraktion des M. dilatator pupillae durch Blockade des α1A-Adrenozeptors kann eine unzureichende Erweiterung der Pupille zur Folge haben.“

Möglicherweise aufgrund dieser Selektivität für α1A-Adrenozeptoren, meint die AkdÄ, besitzt Tamsulosin ein bis zu 40-fach erhöhtes IFIS-Risiko gegenüber Alfuzosin. Eine geringere Spezifität gegenüber den einzelnen α1-Adrenozeptoren kann allerdings zu vermehrter Hypotension führen.

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Vor einer geplanten Katarakt-Operation sollten also sowohl Männer als auch Frauen gezielt nach der Anwendung von ARA (auch länger zurückliegend) gefragt werden: „Wenn Tamsulosin eingenommen wird, sollte es so früh wie möglich vor einer Katarakt-OP abgesetzt werden, was nach Kenntnis der AkdÄ bislang jedoch nur selten beachtet wird.“ Allerdings könne ein IFIS auch durch Absetzen über einen längeren Zeitraum nicht gänzlich vermieden werden.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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