Verbesserte COVID-19-Prognose

Erfolge mit Dexamethason deuten auf Klasseneffekt

Stuttgart - 17.09.2020, 17:50 Uhr

Die Datenlage zu Dexamethason ist zwar am besten, aber eine Metaanalyse deutet darauf hin, dass auch andere Glucocorticoide die COVID-19-Prognose bei schweren Fällen bessern könnten. (Foto: felipecaparros / stock.adobe.com)

Die Datenlage zu Dexamethason ist zwar am besten, aber eine Metaanalyse deutet darauf hin, dass auch andere Glucocorticoide die COVID-19-Prognose bei schweren Fällen bessern könnten. (Foto: felipecaparros / stock.adobe.com)


Beste Datenlage für Dexamethason

Die Autoren schließen daraus, dass die Verabreichung von Corticosteroiden bei kritisch erkrankten COVID-19-Patienten generell die Gesamtmortalität senkt und somit Teil der Standardbehandlung werden sollte. Kritisch anzumerken ist, dass die Datenlage zu Dexamethason (3 Studien, 1.282 Patienten, OR: 0,64; 95%-KI: 0,50 – 0,82) besser ist als für Hydrocortison (3 Studien, 374 Patienten, OR: 0,69; 95%-KI: 0,43 – 1,12) und insbesondere im Vergleich zu Methylprednisolon, für welches nur eine Studie mit gerade einmal 47 Patienten in die Auswertung einfloss (OR: 0,91; 95%-KI: 0,29 – 2,87). 

Weitere Daten aus kontrollierten klinischen Studien und dem Therapiealltag werden daher notwendig sein, um den generellen Nutzen von Corticosteroiden sowie mögliche Vorteile einzelner Wirksubstanzen besser bewerten zu können. 

Literatur

REACT Working Group. Association between administration of systemic corticosteroids and mortality among critically ill patients with COVID-19. A Meta-analysis. JAMA 2020. Published online September 2.



Apotheker Dr. Peter Meiser
redaktion@daz.online


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