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Frühere Bilanzen der AvP Deutschland GmbH
Keine Treuhandgelder in der Bilanz
Zinsswaps: Absicherung oder Spekulation?
Zinsswaps dienen dazu, Verbindlichkeiten mit variablen Zinssätzen gegen solche mit festen Zinssätzen zu tauschen, um sie besser kalkulieren zu können. Doch stellt sich die Frage, warum hier überhaupt Kredite mit variablen Zinssätzen vereinbart wurden. In der Bilanz der AvP Deutschland GmbH für 2018 wird berichtet, den Zinsswaps stehe eine Rahmenkreditvereinbarung über 245 Millionen Euro mit variablem Zinssatz gegenüber. Außerdem werden die am Jahresende 2018 bestehenden Zinsswaps aufgelistet. Sie beziehen sich auf ein Volumen von 80 Millionen Euro und haben meist eine Laufzeit von zehn Jahren. Der größte Teil stammte damals noch aus den Jahren 2009 bis 2012, als die Dauer der Niedrigzinsphase noch nicht absehbar war. Allerdings wurden sogar 2018 noch Zinsswaps über 25 Millionen Euro abgeschlossen. Zum Bilanzstichtag Ende 2018 hatten alle Swaps zusammen einen negativen Zeitwert von fast 5 Millionen Euro. Dieser Wert kann sich während der langen Laufzeit ändern. Doch auch die Swaps mit Fälligkeiten in den Jahren 2019 und 2020 hatten negative Zeitwerte von mehreren Hunderttausend Euro. Diese Daten lassen jedoch viele Fragen offen. Lagen die hohen Zinsaufwendungen eher an einer ungünstigen Zinsvereinbarung oder an den Swaps? Wurde das Unternehmen zum Opfer der unerwartet langen Niedrigzinsphase oder wurde versucht, die Erträge mit Zinsspekulationen aufzubessern? Was auch immer die Antworten sein mögen, können sie vielleicht Probleme des Unternehmens aufzeigen, aber sie können wohl nicht erklären, weshalb plötzlich Millionenbeträge fehlen sollten.
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