Empfehlung der Treuhand Hannover

Strategische Entscheidungen zum E-Rezept schon jetzt vorbereiten

Süsel - 08.10.2020, 13:30 Uhr

Das E-Rezept wird die Arbeitsabläufe in den Apotheken stark verändern. Die Treuhand Hannover gibt Tipps, wie sich die Betriebe und ihre Mitarbeiter darauf vorbereiten können. (Foto: imago images / epd)

Das E-Rezept wird die Arbeitsabläufe in den Apotheken stark verändern. Die Treuhand Hannover gibt Tipps, wie sich die Betriebe und ihre Mitarbeiter darauf vorbereiten können. (Foto: imago images / epd)


Die Apothekenleiter und ihre Teams sollten sich schon jetzt auf die neuen Arbeitsabläufe mit dem E-Rezept vorbereiten, empfiehlt Marcus Schniedermeier von der Steuerberatungsgesellschaft Treuhand Hannover. Dazu seien strategische Entscheidungen nötig. Die Konsequenzen reichen vom digitalen Marktauftritt über neue Kommunikationsschritte mit den Patienten bis zur Routenplanung für den Botendienst.

Die derzeit häufigsten Fragen der Apotheker zum E-Rezept beziehen sich darauf, welche Plattform oder welche App künftig erfolgreich sein wird. Dies ist der Eindruck von Marcus Schniedermeier von der Steuerberatungsgesellschaft Treuhand Hannover. Doch nach seiner Einschätzung sei das nicht vorhersehbar. Der Erfolg einzelner Apps werde davon abhängen, wer den Kunden die einfachsten und komfortabelsten Funktionen biete. Doch unabhängig davon könnten die Apotheken schon jetzt viel tun, um sich auf die Zukunft mit dem E-Rezept vorzubereiten. Dies erläuterte Schniedermeier in einem Beitrag der Treuhand Hannover bei der online veranstalteten Messe „Expopharm-Impuls“.

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E-Rezept: Was kommt auf die Apotheken zu?

Auch wenn noch viele technische und praktische Fragen offen sind, werde das E-Rezept zu neuen Abläufen für Patienten und Apotheken führen. Bei ihren Vorbereitungen sollten Apothekeninhaber den ganzen Behandlungsablauf betrachten. Dieser beginne mit der Suche nach dem Arzt und setze sich mit der Suche nach der Apotheke fort. Apotheken müssten auch digital gefunden werden und durch ihren Auftritt überzeugen. Die Kunden seien durch den Versand in anderen Bereichen sehr verwöhnt. Daher müsse die Apotheke schnell auf Anfragen reagieren und Bestellungen oder Rezepteinlösungen umgehend bestätigen. Nach einer Botenzustellung sollte auch die Zufriedenheit abgefragt werden.

Umgang mit dem E-Rezept schon heute planen

Schniedermeier erwartet, dass nach der Einführung des E-Rezeptes parallel noch einige Zeit Papierrezepte verwendet werden. Denn die Patienten müssten sich erst an die Neuerung gewöhnen. Doch er rät den Apothekern, schon jetzt strategische Überlegungen zum E-Rezept anzustellen. Sie sollten über ihren Marktauftritt und ihre telepharmazeutischen Beratungsangebote entscheiden.

Dabei müssten die Kunden am Standort, das Team in der Apotheke, die neuen Arbeitsabläufe mit dem E-Rezept und die Finanzierung berücksichtigt werden. Insbesondere sei zu klären, wer im Team welche Aufgaben übernehmen kann. Im Backoffice würden neue Arbeitsplätze entstehen und der Auftritt in sozialen Netzwerken müsse gepflegt werden. Außerdem sollten die Apotheker bedenken, was die Kunden an ihrem Standort benötigen. Wünschen sie einen Botendienst oder eher Abholfächer? Wann wird welche Beratung angeboten? Welche Bezahlfunktionen werden nachgefragt? Wer plant die Touren für den Botendienst? Darum sollten die Apotheker schon heute klären, wie sie künftig mit E-Rezepten umgehen wollen, empfiehlt Schniedermeier.


Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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4 Kommentare

Vorstellungen

von Karl Friedrich Müller am 09.10.2020 um 9:52 Uhr

welche Vorstellung hat Treuhand/ABDA von der Zukunft der Apotheke vor Ort?
Bude zu, nur noch offen für defizitäre Dienstleistungen in mehreren Beratungszimmern? Dann ein Callcenter und Telepharmazie (LOL) mit PTA/PKA zum Mindestlohn? (Wo bleibt der spontane Zusatzverkauf) einen Kommisionierautomat, der gleich die Ware verpackt? Ein paar Rentner (Ex- selbstständige Apothekenleiter), die auch zum Mindestlohn ausfahren? Dazu ein paar Hundert Plattformen, die bezahlt werden müssen....
Ach natürlich noch einen sündhaft teuren IT Experten, weil man selbst nicht durchblickt...
Für das Einsparen von ein paar Papierrezepten wird dann der Verkehr erhöht? ÖKO ist das nicht.. Darum geht es auch nicht. Es geht ums Zerstören für Spahns Liebling DocMorris.

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AW: Vorstellungen

von Karl Friedrich Müller am 09.10.2020 um 10:10 Uhr

PS:
Leute, wir sind Apotheker.
Was sollen wir denn noch alles können, machen in dieser verwirrenden Vielfalt?
Und WANN?
Dass der Beruf so vielfältig ist, war ja ein Grund für mich, ihn zu ergreifen. Aber nun artet es aus und hat mit meinen Grundkompetenzen nichts mehr zu tun.
Ich blicke nicht mehr durch. Schlicht und einfach.
Das erzeugt reichlich Stress und Sorgen.

.

von Anita Peter am 08.10.2020 um 17:44 Uhr

" Im Backoffice würden neue Arbeitsplätze entstehen "

Am erezept wollen die ganzen Plattformanbieter kräftig mitverdienen und es wandert noch mehr in den Versand. Die Erlöse werden nach der Einführung des erezpts definitiv sinken. Und davon soll ich dann noch neue Arbeitsplätze schaffen? Von was träumen diese Experten eigentlich?

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HÄ?

von Jens Spohn am 08.10.2020 um 14:33 Uhr

"Auch wenn noch viele technische und praktische Fragen offen sind,"
eben!
"Dabei müssten die Kunden am Standort, das Team in der Apotheke, die neuen Arbeitsabläufe mit dem E-Rezept und die Finanzierung berücksichtigt werden. Insbesondere sei zu klären, wer im Team welche Aufgaben übernehmen kann. Im Backoffice würden neue Arbeitsplätze entstehen und der Auftritt in sozialen Netzwerken müsse gepflegt werden. Außerdem sollten die Apotheker bedenken, was die Kunden an ihrem Standort benötigen. Wünschen sie einen Botendienst oder eher Abholfächer? Wann wird welche Beratung angeboten? Welche Bezahlfunktionen werden nachgefragt? Wer plant die Touren für den Botendienst?"

Muss ich dann die Apotheke schließen? Muss ich alles bringen? Dürfen die Leute nicht bezahlen wie bisher?
fragen über Fragen. Oder alles ein bisschen überkanditelt?

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