In der Pharmazie werden die älteren Imidazol-Derivate heute nur noch lokal bei Pilzbefall der Haut und Schleimhäute angewendet (Imidazole). Clotrimazol ist der Prototyp dieser Stoffklasse. Es wirkt gegen alle humanpathogenen Pilze. Auch Miconazol und Ketoconazol werden nur noch lokal appliziert. (dm)
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Betriebsstörung
Aus BASF-Anlage fließen 300 Kilogramm Imidazol in den Rhein
Aus dem Ludwigshafener Stammwerk von BASF sind am letzten Freitag und Samstag rund 300 Kilogramm Imidazol in den Rhein geflossen. Es besteht laut Unternehmen und Umweltministerium jedoch keine Gefahr für Mensch und Umwelt. Ein weiterer Eintrag des Stoffes konnte gestoppt werden.
Der in der Pharmaindustrie als Baustein und Reagenz eingesetzte Stoff Imidazol ist in der Wassergefährdungsklasse 2 als deutlich wassergefährdend eingestuft. Eine Pressesprecherin des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten (MUEEF) betont jedoch, dass sich aus der aktuellen Betriebsstörung bei BASF keine negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt ergeben. Sie verweist darauf, dass die rund 300 Kilogramm Imidazol durch den derzeitigen Abfluss des Rheins von zirka 1.400.000 Liter pro Sekunde an der Einleitstelle stark verdünnt worden wären. „Bei Wasserlebewesen sowie auf das gesamte Ökosystem des Rheins können ersichtliche Schäden wegen der im Rhein minimalen Konzentrationen nicht auftreten“, so die Sprecherin gegenüber DAZ.online.
Im Auslauf der Kläranlage waren am Samstag zunächst erhöhte Konzentrationen von Imidazol gemessen worden. Das Abwasser des BASF-Werkes fließt zusammen mit dem aus umliegenden Kommunen in eine Kläranlage, die dieses in drei Klärstufen reinigt. Aus dieser Kläranlage tritt, laut Information des MUEEF, gewöhnlicherweise eine maximale Tageskonzentration von 0,6 mg/l Imidazol in den Rhein. Auch dies habe keine Auswirkungen auf das Rheinökosystem.
Eintrag gestoppt, Anlage noch nicht wieder hochgefahren
In Reinform verursacht der Stoff laut Sicherheitsdatenblatt schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden. Er ist gesundheitsschädlich beim Verschlucken und kann das Kind im Mutterleib schädigen. Gelangen wassergefährdende Stoffe in größeren Mengen ins Ökosystem, so können sie hier das Leben von Fischen und anderen Wasserorganismen bedrohen und die Trinkwasserqualität gefährden.
Doch bei der aktuellen Betriebsstörung von BASF konnte Schlimmeres verhindert werden. Nachdem man die Quelle der Emission im Werk gefunden hatte, wurde der Eintrag des Stoffes gestoppt. Laut einer Pressesprecherin von BASF sei es durch technische Defekte im Zusammenspiel verschiedener Stränge und Abwasserströme zum Austritt des Imidazols gekommen. Bisher ist die Anlage noch nicht wieder hochgefahren worden.
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