Einführung von COVID-19-Impfungen

Corona: Welche Gruppen sollen als erste geimpft werden und warum?

Stuttgart - 14.10.2020, 10:45 Uhr

Ein Problem sieht die Gesellschaft für Virologie in der logistischen Verteilung von Millionen Impfstoffdosen. Kühlketten könnten benötigt werden oder nur Reihenimpfungen möglich sein, da die Impfstoffe wegen Engpässen beim Abfüllen möglicherweise nur in Gebinden bereitgestellt werden könnten. (Foto: Halfpoint / stock.adobe.com)

Ein Problem sieht die Gesellschaft für Virologie in der logistischen Verteilung von Millionen Impfstoffdosen. Kühlketten könnten benötigt werden oder nur Reihenimpfungen möglich sein, da die Impfstoffe wegen Engpässen beim Abfüllen möglicherweise nur in Gebinden bereitgestellt werden könnten. (Foto: Halfpoint / stock.adobe.com)


Impfstoff-Verteilung soll regionale Fallzahlen berücksichtigen

Da die Rate der Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 sich von Bundesland zu Bundesland und auch innerhalb der Bundesländer nach Regionen beträchtlich unterscheidet, wäre es aus Sicht der Virologen ideal, wenn die Impfstoff-Verteilung auch regionale Fallzahlen berücksichtigen würde. Ein solches Vorgehen bei der Priorisierung dürfte allerdings politisch schwer umsetzbar sein, so ihre Vermutung.  
Die bevorzugte Impfung von Personengruppen, die einen besonders großen Einfluss auf die Viruszirkulation haben, halten sie nur für sinnvoll, wenn diese die weitere Ausbreitung effizient verhindert. Es sei allerdings schwierig, diese Personengruppe zu definieren, da ein beträchtlicher Teil der Infektionen auf „Superspreader“ zurückzuführen sein könnte, die nicht im Voraus identifiziert werden könnten.  

Logistische Herausforderungen

Ein weiteres Problem sieht die Gesellschaft für Virologie in der Strategie-gebundenen punktgenauen Verteilung von Millionen Impfstoffdosen innerhalb kurzer Zeit. Je nach Art des zugelassenen Impfstoffs könnten Kühlketten benötigt werden oder nur Reihenimpfungen möglich sein, da die Impfstoffe wegen Engpässen beim Abfüllen möglicherweise nur in Gebinden mit 50 oder 100 Impfdosen bereitgestellt werden könnten.

Zeitgleich zur Einführung: Überwachung in prospektiven Studien

Schließlich geht die Stellungnahme auch auf die Risiken ein, die mit der schnellen Impfstoffentwicklung einhergehen. Bereits im Mai dieses Jahres hatte sich die GfV zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Immunologie damit befasst. Zwar könne die Risiko-Nutzen-Abwägung es rechtfertigen, die Impfstoffe rasch breitflächig einzusetzen, weil die meisten impfassoziierten Nebenwirkungen innerhalb der ersten Wochen nach Impfung aufträten. Dennoch müssten die Wirksamkeit und Sicherheit der COVID-19-Impfungen unbedingt zeitgleich zur Einführung in prospektiven Studien überwacht werden.  



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Impfung

von T.R am 08.11.2020 um 10:58 Uhr

Schauen wir mal wenn sich der Großteil so gegen eine Impfung ist sollte der Impfstoff auch reichen .Neben alle in Heilberufen sollten zuerst die geschützt werden die einen schweren Verlauf zu erwarten haben ,also Risikogruppen .Denn die sind schliesslich die die sein Monaten wie im Exil leben weil man. Angst hat das die einen schweren Verlauf haben und diesen nicht überleben.

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