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Erkältung, Grippe oder Corona?
Könnte es COVID-19 sein?
Fieber, Schnupfen, Heiserkeit – diese Symptome gibt es nicht erst seit der Corona-Pandemie, sondern gehören seit jeher besonders im Herbst und Winter zum Beratungsalltag. Doch während man in der vergangenen Erkältungssaison noch ziemlich eindeutig zwischen einem grippalen Infekt und einer echten Grippe unterscheiden konnte, nagt in diesen Tagen bei jedem Hüsteln der Zweifel: Könnte es auch eine Corona-Infektion sein? Welche Symptome den Unterschied machen und wann der Patient besser einen Test machen sollte, lesen Sie hier.
Auch wenn das Wissen um das Virus SARS-CoV-2 jeden Tag wächst: Eine Infektion lässt sich nicht mit bloßem Auge erkennen – zu variabel ist der Krankheitsverlauf, zu unspezifisch die Symptomatik. Erschwerend kommt hinzu, dass schätzungsweise jede dritte oder vierte Infektion mit SARS-CoV-2 asymptomatisch verläuft. Treten Krankheitsanzeichen auf, gibt es immerhin einige Puzzlesteine, in deren Gesamtbild sich COVID-19 von anderen Atemwegserkrankungen unterscheidet.
Zwischen Erkältung und Grippe
Eine Erkältung kommt schleichend, eine Grippe plötzlich – so lautet grob die Faustregel zur Unterscheidung zwischen einem grippalen Infekt und einer Influenza. Der Verlauf einer Corona-Infektion liegt irgendwo dazwischen: Die Symptome verschlimmern sich langsam über mehrere Tage und sind meist in der zweiten Woche nach Ansteckung am schwersten ausgeprägt.
Kein produktiver Husten, dafür Geruchs- und Geschmacksverlust
Trockener Husten gehört zu den häufigsten Symptomen von COVID-19. Dieser könnte aber auch eine Influenza bedeuten, weniger dagegen eine Erkältung. Produktiver Husten kommt bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 dagegen nur selten vor.
Von einem Geruchs- und Geschmacksverlust berichten einer Metaanalyse zufolge etwa vier von zehn COVID-19-Patienten – häufig ohne Anzeichen einer Rhinitis wie Hypersekretion oder Niesen.
Atemnot und Kurzatmigkeit
Zu Atemnot und Kurzatmigkeit kommt es bei einer Corona-Infektion wesentlich häufiger als bei einer Grippe oder Erkältung. Diese Symptome bedürfen in jedem Fall der ärztlichen Abklärung. Schmerzen sind bei allen drei Atemwegserkrankungen möglich. Hals- und Kopfschmerzen sind vor allem für eine Erkältung typisch, können aber nicht zur Abgrenzung von COVID-19 herangezogen werden. Gliederschmerzen treten bei fast jeder Influenza auf, bei einer Corona-Infektion seltener.
Ist Fieber ein Alarmsignal für COVID-19?
Fieber ist ein Alarmsignal sowohl für Influenza als auch COVID-19. US-amerikanische Forscher fanden heraus, dass Fieber im Fall einer Corona-Infektion als eines der ersten Symptome auftritt, während in der frühen Phase einer Grippe Husten vorherrschend ist. Sie befürworten die Messung der Körpertemperatur als Screeningmethode, um potenzielle SARS-CoV-2-Infizierte ausfindig zu machen.
Übelkeit und Erbrechen
Mit Blick auf mögliche gastrointestinale Beschwerden geht die Arbeitsgruppe davon aus, dass bei COVID-19 zunächst Übelkeit und Erbrechen und erst später Durchfall auftritt, was Infektionen mit SARS-CoV-2 wohl von anderen Coronaviren wie SARS-CoV-1 und MERS-CoV unterscheiden kann. Übelkeit und Erbrechen können allerdings auch bei Influenza und anderen Viruserkrankungen auftreten. Dies gilt ebenso für unspezifische Symptome wie Konjunktivitis, Müdigkeit und Abgeschlagenheit.
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Eine COVID-19-Erkrankung ähnelt in ihrer Symptomatik im Großen und Ganzen eher einer Influenza als einer Erkältung, kommt aber nicht ganz so plötzlich. Auch besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, sich gleichzeitig mit mehreren unterschiedlichen Viren infiziert zu haben. Im Zweifel gilt, sich zu Hause auszukurieren und soziale Kontakte so weit wie möglich einzuschränken. Bei Verdacht auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 sollte der Hausarzt zunächst telefonisch kontaktiert werden, um das weitere Vorgehen zu besprechen (alternativ der ärztliche Bereitschaftsdienst unter 116117). Letzte, wenn auch nicht hundertprozentige Gewissheit, ob eine Corona-Infektion vorliegt, kann nur ein PCR-Test geben.
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