Corona-Therapie

Bayern will Entwicklung von Medikamenten mit 50 Millionen Euro fördern

Traunstein - 02.12.2020, 15:30 Uhr

CSU und Freie Wähler bringen in den Bayerischen Landtag einen Dringlichkeitsantrag ein, um die Entwicklung von COVID-19-Therapeutika zu fördern. (m / Foto: imago images / Bayerische Staatskanzlei)

CSU und Freie Wähler bringen in den Bayerischen Landtag einen Dringlichkeitsantrag ein, um die Entwicklung von COVID-19-Therapeutika zu fördern. (m / Foto: imago images / Bayerische Staatskanzlei)


Während derzeit die bevorstehende Zulassung von COVID-19-Impfstoffen allenthalben im Fokus steht, wollen die bayerischen Regierungsfraktionen von Freien Wählern und CSU erfolgversprechende bayerische Therapieansätze mit 50 Millionen Euro unterstützen.

In der Corona-Pandemie macht zwar die Impfstoffentwicklung rasante Fortschritte, doch von wirksamen Therapeutika ist erstaunlicherweise wenig zu hören. Das wollen nun die Regierungsfraktionen von Freien Wählern und CSU in Bayern ändern. Laut Pressemeldung wollen sie die bayerische Corona-Strategie aus Prävention, umfassenden Corona-Tests und der Entwicklung von Impfstoffen um eine vierte Säule ergänzen, indem „erfolgversprechende bayerische Therapieansätze unterstützt und zur Zulassungsreife gebracht werden“.

Auch vorhandene Therapeutika im Fokus

Die Therapiestrategie soll mit 50 Millionen Euro aus dem „Sonderfonds Corona-Pandemie“ ausgestattet werden, um die Entwicklung von Medikamenten und Therapien zu beschleunigen. Dabei soll die Förderung vor allem dort greifen, „wo wegen Marktversagen oder schwieriger, langwieriger Finanzierung vielversprechende Forschungsvorhaben nicht schnell genug umgesetzt werden“. Als Beispiele für mögliche Leuchtturmprojekte werden konkret folgende Therapieansätze genannt:

  • Wissenschaftliche Forschungsprojekte an den bayerischen Universitätskliniken, die vorhandene Therapeutika in neuen Kombinationen und Anwendungsfeldern testen.
  • Therapieansatz mit Mesenchymalen Stammzellen zur Erzeugung von Alpha-1-Antitrypsin zur Verminderung des Risikos eines schweren Verlaufs einer COVID-19-Infektion durch Stärkung der Immunantwort des Körpers.
  • Forschungsprojekt des Zentrums für Allergie und Umwelt (ZAUM) und der HNO-Klinik im Klinikum rechts der Isar zur Reduzierung der Verbreitung des SARS-COV-2-Virus im Körper.
  • Entwicklungsprojekt des Planegger Unternehmens „Ethris“ für ein mRNA-Molekül mit der genetischen Information eines neutralisierenden Antikörpers.

Die eingereichten Konzepte sollen auf der Basis einer unabhängigen wissenschaftlichen, technologischen und „klinik-relevanten“ Bewertung ausgewählt werden.



Dr. Christine Ahlheim (cha), Chefredakteurin AZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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