Tag des Honigs

Honig – einzigartiges Naturprodukt

Korntal-Münchingen - 07.12.2020, 13:45 Uhr

Honig lässt sich nicht nur auf Brot und Brötchen oder als Süßungsmittel für Müsli und Tee genießen, sondern auch zum Kochen und Backen verwenden. Zudem wird Honig zur antibakteriellen Wundbehandlung eingesetzt. (p / Foto: weyo / stock.adobe.com)

Honig lässt sich nicht nur auf Brot und Brötchen oder als Süßungsmittel für Müsli und Tee genießen, sondern auch zum Kochen und Backen verwenden. Zudem wird Honig zur antibakteriellen Wundbehandlung eingesetzt. (p / Foto: weyo / stock.adobe.com)


Sonderrolle Manuka

Der in letzter Zeit häufig beworbene Manuka-Honig stammt aus Neuseeland und Südostasien, wo er in der traditionellen Volksmedizin Anwendung findet. Manuka ist der neuseeländische Name für die Südseemyrthe aus der Familie der Myrthengewächse. Die strauch- oder baumförmige Pflanze heißt im Englischen tea tree, auf Deutsch Teebaum. 

Manuka-Honig wird von neuseeländischen Honigbienen aus dem Blütennektar des Manuka-Baums erzeugt. Sein wesentlicher Inhaltsstoff soll das Zuckerabbauprodukt Methylglyoxal sein, dessen Gehalt hundertmal höher nachweisbar ist als in anderen Honigsorten. Methylglyoxal werden vor allem antibakterielle, aber auch antivirale und tumorwachstumshemmende Wirkungen zugeschrieben, für die im Internet umfangreiche Studien verschiedener Herkunft zitiert werden. Es gibt allerdings keine klinischen Studien, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügen. Das hindert die Alternativmedizin nicht daran, Manuka zum Heilmittel gegen alle Krankheiten zu erklären. 

Ein teures Vergnügen

Der Handel mit Manuka-Honig boomt dank eines intensiven Marketings. Da die Menge der neuseeländischen Manuka-Honig-Produktion sehr begrenzt ist, sind die Preise für das „Wundermittel“ hoch. Die Kilopreise liegen zwischen 150 und 300 Euro. Aufgrund der zu erzielenden Gewinne sollen nicht selten Fälschungen auf dem Markt sein. Wer im Internet nach Qualitätskriterien für Manuka-Honig sucht, wird darauf hingewiesen, keine zu billigen Produkte zu kaufen. Verbrauchermagazine weisen darauf hin, dass die Qualitätssiegel auf Manuka-Produkten mit Fragezeichen zu versehen sind. 

Einige Kliniken sollen Manuka-Honig erfolgreich zur antibakteriellen Wundbehandlung anwenden. Die antibakterielle Wirkung generell von Honig oder gesättigten Zuckerlösungen überrascht nicht, weil allein durch die osmotische Wirkung den Bakterien das für Überleben und Vermehrung notwendige Wasser entzogen wird.  

Honig als Genussmittel

Honig ist lecker und einzigartig im Geschmack. Blütenreine Imkerhonige wie Lavendelhonig, Thymianhonig, Rosmarinhonig, Akazienhonig überraschen durch ihre sehr speziellen Aromen. Ausländische Importware ist geschmacklich eher standardisiert und in erster Linie honigsüß. Honig lässt sich nicht nur auf Brot und Brötchen oder als Süßungsmittel für Müsli und Tee genießen, sondern auch zum Kochen und Backen verwenden. Für die traditionellen Weihnachts-Lebkuchen ist Honig eine wichtige Grundzutat. Lebkuchen gibt es in vielen Varianten – mit Nüssen, Mandeln, Zitronat, speziellen Gewürzen. Und es ist durchaus eine Kunst, weiche, saftige Lebkuchen herzustellen, die auf der Zunge zergehen.  



Reinhild Berger, Apothekerin
redaktion@daz.online


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