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Betablocker werden unter anderem zur Migräneprophylaxe eingesetzt. Doch auch den akuten Schmerz konnte Timolol einigen Fallberichten zufolge erfolgreich bekämpfen. Als Augentropfen angewandt ist ein schnelles Anfluten des Betablockers möglich, der bereits aus der Glaukomtherapie bekannt ist. So kann eine schnelle Schmerzlinderung erreicht werden.
Während in Deutschland eher Propranolol (40 bis 240 mg) und Metoprolol (50 bis 200 mg) in der Migräneprophylaxe1 eingesetzt werden, setzt die Food and Drug Administration (FDA) in den USA auf die orale Gabe von Timololmaleat. Der hohe First-Pass-Effekt und die Zeit, die benötigt wird, um therapeutische Werte im Plasma zu erreichen, verhindern jedoch den Einsatz von Timololmaleat zur Behandlung akuter Schmerzattacken, auch wenn vereinzelte Fallberichte in diesem Punkt schon erfolgversprechende Ergebnisse geliefert haben.
Eine mögliche Lösung wäre es, den Betablocker über das Auge zu applizieren, zumal Timololmaleat in der ophthalmischen Darreichungsform zur Behandlung des Glaukoms schon gut erprobt ist. Durch die nasopharyngeale Absorption und die Umgehung des First-Pass-Effekts können so schnell hohe Plasmaspiegel des Betablockers erreicht werden. Genug Hinweise für das Team um Abraham Kurian des „Chaithanya Eye Hospital and Research Institute“ in Indien, um diesem Ansatz einmal nachzugehen.2
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In der zweijährigen randomisierten, verblindeten placebokontrollierten Crossover-Studie erhielten die Migräne-Patienten entweder Timolol-Augentropfen oder ein Placebo. Nach einem dreimonatigen Behandlungszeitraum folgte für jeden Patienten eine einmonatige Auswaschphase. Die letzten drei Monate wurden die Patienten auf die jeweils andere Behandlung umgestellt. So erhielt jeder Patient sowohl drei Monate lang Verum als auch Placebo.
Das Behandlungsschema nach Studienprotokoll sah vor, jeweils einen Tropfen des zugewiesenen Medikaments in jedes Auge beim ersten Anzeichen einer Migräneattacke zu applizieren. Die Timolol-Augentropfen setzten sich wie folgt zusammen: 0,5 % Timololmaleat, 0,3 % Hydroxypropylmethylcellulose, was einer Dosis von 0,25 mg Timololmaleat pro Tropfen entspricht. Die Placebo-Augentropfen bestanden aus 0,5%iger Carboxymethylcellulose.2 Von den insgesamt 50 randomisierten Patienten waren 84 % weiblich, das mittlere Alter lag bei 27,3 (11,3) Jahren.
Sieben Patienten brachen die Teilnahme direkt nach der Randomisierung ab. Insgesamt wurden 619 Migräneattacken der 43 Studienteilnehmer ausgewertet, wovon 284 (46 %) mit Timolol behandelt wurden und 271 (44 %) mit Placebo. 64 Attacken traten während der Auswaschphase auf, in der weder Verum- noch Placebo-Augentropfen verwendet wurden.
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