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Deutliche Schmerzreduktion
Anschließend mussten die Teilnehmer ihren Schmerz anhand einer 10-Punkte-Skala bewerten. Primärer Endpunkt war die Reduktion des Schmerz-Scores 20 Minuten nach der Anwendung der Augentropfen um 4 Punkte oder auf 0. Bei 82 % der mit Timolol-Augentropfen behandelten Migräneattacken konnte dieses Ziel erreicht werden, bei den mit Placebo behandelten Attacken waren es 14 %. Im Mittel konnte für Timolol über alle Patienten hinweg eine Reduktion des Schmerz-Scores um 5,98 (+/- 2,54) Punkte verzeichnet werden. Für Placebo lag diese bei gerade einmal 0,93 (+/- 1,37) Punkten.2
Die Verträglichkeit war erwartungsgemäß durchweg gut. Das Sicherheitsprofil ist bereits aus der Glaukom-Behandlung bekannt. Diese randomisierte Crossover-Studie unterstützt die Berücksichtigung von Timolol-Augentropfen bei der Akutbehandlung von Migräneattacken. Sicherlich sind weitere Untersuchungen erforderlich, um festzustellen, ob die beobachteten Verbesserungen über eine längere Nachbeobachtungszeit und bei größeren Gruppen anhalten.2 Sollte in Zukunft die Indikation für Timolol-Augentropfen um die Behandlung von akuten Migräneattacken erweitert werden, wäre das für Patienten sicher eine immense Verbesserung ihrer Behandlungsoptionen.
Literatur
1 Diener H-C, Gaul C, Kropp P et al, Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne, S1-Leitlinie, 2018, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Online: www.dgn.org/leitlinien (abgerufen am 02.11.2020)
2 Kurian A et al, Short-term Efficacy and Safety of Topical β-Blockers (Timolol Maleate Ophthalmic Solution, 0,5%) in Acute Migraine, JAMA Ophthalmology, 2020
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