Deutsche Diabetes Gesellschaft

FFP2-Schutzmasken für alle Diabetiker

Stuttgart - 13.01.2021, 13:45 Uhr

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft fordert, dass die Verteilung von FFP2-Schutzmasken nicht auf einen Diabetestyp begrenzt bleiben darf. (Foto: zigres / stock.adobe.com)

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft fordert, dass die Verteilung von FFP2-Schutzmasken nicht auf einen Diabetestyp begrenzt bleiben darf. (Foto: zigres / stock.adobe.com)


COVID-19-Risiko ergibt sich nicht aus Diabetestyp

Die STIKO hat in ihrer „STIKO-Empfehlung zur COVID-19-Impfung“ die Risiken für verschiedene Vorerkrankungen anhand zahlreicher Studien stratifiziert. Laut der Ständigen Impfkommission haben Diabetiker ein 2,09-fach erhöhtes Risiko für schwere COVID-19-Verläufe und Hospitalisierung, das Mortalitätsrisiko beziffert die STIKO mit 1,37-fach. Die STIKO unterscheidet nicht zwischen Typ 1 und Typ 2 Diabetes, in den allermeisten Fällen liegt bei Patienten ein Typ 2 vor.

Die DDG bedauert, dass die Bundesregierung in ihrer Initiative, COVID-19-Risikogruppen mit Schutzmasken auszustatten, nur Menschen mit Diabetes Typ 2 berücksichtigt hat nicht jedoch Betroffene anderer Diabetesformen. „Das Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf ergibt sich nicht aufgrund des Diabetestyps, sondern ist abhängig vom allgemeinen Gesundheitszustand des jeweiligen Patienten“, betont Gallwitz. So können auch Menschen mit einem Diabetes Typ 1 schwere Schäden an Gefäßen und Organen durch ihre Stoffwechselerkrankung erlitten oder schlicht eine schwankende Stoffwechsellage haben. „Diese müssen folglich ebenso als Risikopatienten eingestuft werden und einen besseren Schutz erhalten“, so Gallwitz.

Bereits im Dezember hat die DDG mit einer Stellungnahme das BMG und die Patientenbeauftragte der Bundesregierung auf diese Lücke aufmerksam gemacht. Darin empfiehlt sie die Masken-Ausgabe an alle Patient:innen mit Diabetes, die entweder über 60 Jahre sind oder stark schwankende Glucosewerte, eine Adipositas mit einem BMI von über 30 kg/m2, Folgeerkrankungen wie Gefäßkomplikationen, Organschäden beziehungsweise eine Hypertonie aufweisen. „Es darf hier nicht zu einer Benachteiligung von immerhin rund 341.000 Erwachsenen mit einem Typ-1-Diabetes kommen“, warnt DDG-Präsidentin Professor Dr. med. Monika Kellerer aus Stuttgart und fordert das BMG auf, hier nachzubessern.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Masken-Chaos

von Thomas Eper am 13.01.2021 um 14:23 Uhr

Bitte zusätzlich zu der Coupon-Aktion jede Woche in jedem Bundesland noch eine neue Maskenverteilaktion.
Mehr Ansteckungsrisiko während dem Lockdown kann man nicht haben!

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