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Digitaler Eppendorfer Dialog
Großes Potenzial für bewährte Wirkstoffe
Nachbessern im Detail oder alles neu regeln?
In der Diskussion betonte Jockwig die strategische Komponente der Liefersicherheit. Er fürchtet, das Zurückhalten von Wirkstoffen könnte sogar zu einer Form der modernen Kriegführung werden. Litsch bekräftigte, dass immer mehrere Quellen für ein Produkt vorhanden sein müssten, sah darin aber keinen Widerspruch zum Ein-Partner-Modell bei Ausschreibungen. Als zusätzlichen Aspekt brachte er eine verstärkte Lagerhaltung ins Gespräch. Gerbsch verwies dagegen auf die hohe Qualität und die Produktionsstandards in Europa. Maag erklärte, Lagerhaltung allein reiche nicht aus. Sie erinnerte an die Knappheit von Schutzausrüstungen zu Beginn der Pandemie. Dies solle sich nicht bei Arzneimitteln wiederholen, betonte Maag. Litsch und Gerbsch lieferten sich eine Kontroverse zu den Folgen der Vergabe an nur einen Partner. Gerbsch argumentierte, dies erhöhe den Druck auf die Anbieter und reduziere die Anbietervielfalt. Darum forderte er die konsequente Abkehr vom Ein-Partner-Modell. Litsch hielt dagegen, dass in mehreren Ausschreibungen verschiedene Anbieter gewinnen und dann besser kalkulieren könnten.
Mit Blick auf die teilweise extrem niedrigen Generikapreise erklärte Dingermann, wenn die Preise für einige Innovationen absurd seien, dann könnten auch Preise für einige etablierte Arzneimittel absurd sein. Angesichts des Streits über detaillierte Regeln regte Dingermann an, stattdessen größere Korrekturen auf einer übergeordneten Ebene vorzunehmen, weil das System auseinandergedriftet sei.
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