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Daten des Deutschen COVID-19-Registers veröffentlicht
Rheumapatienten: Welche Risiken bestehen bei schweren COVID-19-Verläufen?
Mehr als 5 mg Glucocorticoide erhöhen Risiko
Die Registerdaten bestätigen die auch für die Allgemeinbevölkerung geltenden Erkenntnisse zu SARS-CoV-2. „Daneben zeigten sich aber auch Risikofaktoren, die speziell mit einer rheumatischen Grunderkrankung und ihrer Therapie in Verbindung standen“, so Regierer. Als Risikogruppe hätten sich insbesondere Patienten erwiesen, die täglich mehr als 5 mg Glucocorticoide, die auf das Immunsystem wirken, einnahmen. Bei ihnen sei das Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf auf das 3,67-Fache erhöht gewesen. Genauso bei Patienten, deren aktuelle Krankheitsaktivität als moderat bis hoch eingeschätzt worden waren. Deren Hospitalisierungsrisiko sei fast doppelt so hoch wie das von Patienten mit niedriger Rheumaaktivität.
Erstmals dokumentiert: Zusammenhang Rheuma und schwerem COVID-19-Verlauf
„Der Zusammenhang zwischen einer erhöhten entzündlich-rheumatischen Krankheitsaktivität und einem schweren COVID-19-Verlauf ist hier zum ersten Mal dokumentiert“, sagt Professor Christof Specker, Rheumatologe an den Kliniken Essen-Mitte und Leiter der „Ad hoc Kommission COVID-19 Register“ der DGRh. Aus den Registerdaten lasse sich daher die dringende Empfehlung ableiten, während der Pandemie auf eine möglichst gute medikamentöse Kontrolle der rheumatischen Grunderkrankung zu achten. Wo immer möglich solle auf die dauerhafte Gabe höher dosierter Glucocorticoide verzichtet werden. „Hier kommt der Behandlung mit Biologika eine wichtige Rolle zu“, sagt Specker. Mit ihnen lasse sich die Krankheitsaktivität wirksam kontrollieren und zugleich die Glucocorticoiddosis senken.
Eine monatlich aktualisierte Darstellung der Registerdaten ist unter Register COVID-19-Rheuma über diesen Link einsehbar.
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