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Corona-Impfung
Fast die Hälfte der Pflegeheimbewohner ist bereits zweimal geimpft
Fast die Hälfte der bundesweit rund 800.000 Pflegeheimbewohner hat bis Donnerstag die zweite Impfung gegen das neue Coronavirus erhalten. Mehr als ein Viertel aller Impfstoffdosen, die bereits zum Einsatz kamen, gingen somit nach Angaben des RKI an diese Personengruppe.
Nach den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Bundesgesundheitsministeriums waren rund sechs Wochen nach dem Impfstart mehr als 380.000 Senioren in Heimen immunisiert. Damit ging mehr als ein Viertel aller Impfdosen bisher an Pflegeheimbewohner (28,8 Prozent). Fast die Hälfte der verfügbaren Impfstoffe (47 Prozent) bekamen demnach Berufsgruppen wie Ärzte und Pflegekräfte.
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Die Gefahr für Pflegeheimbewohner:innen ist damit jedoch noch nicht gebannt. Es gebe weiterhin neue Fälle bei bereits bekannten Ausbrüchen und auch neue Ausbrüche in Altenheimen, heißt es beim RKI. Doch die Zahl der aktiven und neuen Ausbrüche gehe zurück. Es seien auch weniger ältere Menschen betroffen als zuvor. „Der Rückgang ist auf den allgemeinen Rückgang der Fallzahlen und sehr wahrscheinlich auch auf die Impfungen zurückzuführen“, hieß es weiter. „Was welchen Anteil hat, kann nicht quantifiziert werden.“
Nach nur einer Impfung sei entsprechend der Zulassung der Impfstoffe noch kein vollständiger Impfschutz zu erwarten. So könne es in einem gewissen Maß zu COVID-19-Erkrankungen kommen, wenn die aus zwei Impfungen bestehende Impfserie nicht vollständig sei.
Ältere Menschen werden in Deutschland wegen ihres hohen Risikos für schwere Krankheitsverläufe bevorzugt immunisiert, solange es nicht genug Impfstoff für alle gibt. Bisher sind mehr als 63.600 Menschen in Deutschland im Zusammenhang mit COVID-19 gestorben, viele von ihnen nach Ausbrüchen in Pflegeheimen.
Zahlreiche Verstöße gegen Impfreihenfolge in Deutschland
Doch nicht immer klappt es mit der Priorisierung, wie vom Bund vorgesehen: In mindestens neun Bundesländern sind bereits Menschen gegen Corona geimpft worden, die noch gar nicht an der Reihe waren. Das ergab eine Recherche der Deutschen Presse-Agentur. Dabei kamen Kommunalpolitiker:innen, Geistliche sowie Feuerwehrleute und Polizist:innen zum Zug, obwohl sie nicht zur ersten Prioritätsgruppe gehören.
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In Niedersachsen ließen sich etwa der Landrat von Peine und sein Stellvertreter impfen und in Sachsen-Anhalt der Landrat des Kreises Wittenberg und sein Vize sowie der Oberbürgermeister von Halle und zwei Stadträte. In Nordrhein-Westfalen bekamen unter anderem der Bürgermeister von Hennef, sein Vorgänger und der Bürgermeister von Wachtberg eine Impfung. In Bayern ließen sich unter anderem der Landrat von Donau-Ries und der Oberbürgermeister von Donauwörth impfen.
In Sachsen-Anhalt und Sachsen wurden außerdem Polizist:innen geimpft, in Rheinland-Pfalz Feuerwehrleute und Hamburg Personen aus beiden Berufsgruppen. In Bremen und Hessen sollen außerdem leitende Angestellte von Krankenhäusern schon geimpft sein. In den meisten Fällen wurden die vorgezogenen Impfungen mit übrig gebliebenen Impfdosen begründet.
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