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Einzelfallbericht zu COVID-19 und MS
Reaktiviert SARS-CoV-2 eine Multiple Sklerose?
Stuttgart - 19.02.2021, 07:00 Uhr
![COVID-19 verursacht auch neurologische Symptome. Kann SARS-CoV-2 Multiple Sklerose verschlimmern? (Foto: Minerva Studio / stock.adobe.com)](https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/_Resources/Persistent/d/d/f/1/ddf13fb4222a6d615e417bd7f202071244751c6e/AdobeStock_82211823-7360x4142-637x358.jpeg)
COVID-19 verursacht auch neurologische Symptome. Kann SARS-CoV-2 Multiple Sklerose verschlimmern? (Foto: Minerva Studio / stock.adobe.com)
Blut-Hirn-Schranke blockiert SARS-CoV-2-Übertritt vom Blut ins Gehirn
Die Wissenschaftler:innen machten darüber hinaus eine weitere interessante Beobachtung: Obwohl die Blut-Hirn-Schranke der MS-Patientin innerhalb oder in der Nähe der MS-bedingten Schädigungen durchlässiger war, fanden sie keine SARS-CoV-2-Transkripte im Hirngewebe der Verstorbenen. Doch konnten sie SARS-CoV-2-Bestandteile an der Grenzfläche zwischen Liquor und Hirngewebe nachweisen – und zwar sowohl bei der MS-Patientin mit COVID-19 als auch bei einer an COVID-19 Verstorbenen ohne MS-Erkrankung. Die Forscher:innen schließen daraus, dass die BHS als wichtige Barriere fungiert, die verhindert, dass SARS-CoV-2 aus dem Blut ins Gehirn gelangt.
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Erfolge im Mausmodell
Impfen gegen Multiple Sklerose?
Nun könnte es sein, dass aufgrund der fortgeschrittenen COVID-19-Erkrankung keine Viruspartikel nach dem Tod der Erkrankten nachweisbar gewesen sein könnten. Auch handelt es sich um einen Einzelfallbericht von einer langjährigen MS-Patientin mit COVID-19, der keine pauschale Prognose zulässt. Die Autor:innen bedenken zudem, dass sie über einen langjährigen, progredienten Krankheitsverlauf berichteten – künftig müssten Studien auch den Einfluss von SARS-CoV-2 auf MS-Patient:innen mit aktiver Erkrankung fokussieren.
Keine Hinweise, dass sich MS verschlimmert
Dennoch entwarnen die Ergebnisse, fanden die Wissenschaftler:innen doch keine Hinweise, dass sich unter COVID-19 die MS-Erkrankung verschlimmert (Exazerbation) oder Läsionsherde reaktiviert wurden. Ihre Ergebnisse stünden im Einklang mit anderen Untersuchungen. So gibt es aus anderen Studien Hinweise, dass Patient:innen mit Autoimmunerkrankungen nicht häufiger wegen COVID-19 im Krankenhaus behandelt werden müssen als die Allgemeinbevölkerung.
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