Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

14.03.2021, 07:49 Uhr

Testen und impfen – irgendwie war Deutschland schon mal besser beim Organisieren und Strukturieren. (Foto: Alex Schelbert)

Testen und impfen – irgendwie war Deutschland schon mal besser beim Organisieren und Strukturieren. (Foto: Alex Schelbert)


12. März 2021

Es wird verhandelt. Der Deutsche Apothekerverband und der GKV-Spitzenverband bemühen sich, die konkreten Rahmenbedingungen zu finden, damit honorierte pharmazeutische Dienstleistungen  ab 2022 Wirklichkeit werden können. Das Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz hatte die Voraussetzungen dafür geschaffen. Mein liebes Tagebuch, es ist eines der bestgehüteten Projekte der ABDA, über dessen Inhalte, welche Dienstleistungen es denn im Einzelnen sein sollen, bisher außer Worthülsen so gut wie nichts an die Öffentlichkeit gelangte. Gleichzeitig ist es eine  Herzensangelegenheit der ABDA, solche Dienstleistungen ins Leben zu rufen, es soll Apotheken neben den Einnahmen aus der Arzneimittelabgabe ein weiteres Standbein geben. Zum Hintergrund: Pharmazeutische Dienstleistungen sollen einen deutlichen Mehrwert für Patientinnen und Patienten bringen, sie müssen über die Informations- und Beratungspflicht (§ 20 Apothekenbetriebsordnung) deutlich hinausgehen. So sollen Apotheken beispielsweise mitwirken bei der Anwendung bestimmter Wirkstoffe, die nur in besonderen Therapiesituationen verordnet werden, bei der Behandlung chronischer schwerwiegender Erkrankungen, oder wenn Mehrfacherkrankungen und eine Mehrfachmedikation vorliegen und einige weitere Anwendungen. Wichtig ist aus Sicht der ABDA, dass diese Dienstleistungen apothekenpflichtig sind, also an die Institution der Apotheke gebunden sind und nicht von anderen erbracht werden können. Auch wichtig für die ABDA: Jede Apotheke in Deutschland soll da irgendwie mitmachen können und zumindest eine bis einzelne Dienstleistungen anbieten können. Und dann nennt die ABDA beispielhaft für solche Dienstleistungen die konkrete Mitwirkung der Apothekerinnen und Apotheker bei der Aktualisierung des (elektronischen) Bundesmedikationsplans, die Begleitung von Patientinnen und Patienten in der ersten Phase einer neuen Medikation – auch durch Kontrollen von zum Beispiel Blutdruck und Blutzucker, sowie die Durchführung einer Medikationsanalyse. Ein Streitpunkt zwischen den Krankenkassen und Apothekerverband ist schon jetzt zu erkennen: Ginge es nach der ABDA, sollten weder Ärzte noch die Krankenkassen die pharmazeutischen Dienstleistungen auslösen dürfen und sogar die Versicherten nicht.  Vielmehr sollten es allein die Apothekerin und der Apotheker sein, die einen Bedarf bei der  versicherten Person erkennen und dann die jeweilige Dienstleistung initiieren. Mein liebes Tagebuch, klar, es ist nicht zu erwarten, dass die Krankenkassen von dieser Vorstellung entzückt sind. Geht es nach ihren Vorstellungen, sollten pharmazeutische Dienstleistungen nur die Ärzte verordnen. Und ja, die Krankenkassen erwarten, dass ihnen die Apothekers mal richtig innovative Ideen für Dienstleistungen vorlegen und nicht die ollen Kamellen wie Blutdruck und Blutwerte messen. Mein liebes Tagebuch, nun, sich um Medikationspläne und Medikationsanalysen zu kümmern, ginge zwar schon mal in Richtung moderner Dienstleistung. Aber, ich bin überzeugt: Wenn sich mal ein paar kluge Köpfe verschiedener Seiten, auch von Patientenverbänden, von Soziologen, von Zukunftsforschern und anderen zusammensetzen würden, um darüber nachzudenken, welche Dienstleistungen von Apotheken in Zukunft noch erwartet werden könnten (z. B. auch vor dem Hintergrund der Digitalisierung!), wäre das mal ein Ansatz. Dieses Thema nur mit eigenen betriebsblinden Augen anzugehen und im eigenen Saft zu schmoren, wird uns nicht weiterbringen.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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4 Kommentare

Kostenlose Corona Tests in Apotheken

von PTA rsch der Nation am 14.03.2021 um 23:05 Uhr

Auch die Angestellten in öffentlichen Apotheken sind Menschen. Wir haben wie jeder Risiko Patient in unseren Familien die wir infizieren können . Trotzdem sollen wir jetzt schon wieder unsere Gesundheit für die Bundesregierung aufs Spiel setzen, indem wir ungeimpft Schnelltests durchführen. Wer haftet für Schäden an meiner!! Gesundheit durch die Inkompetenz der Regierung. Ich jedenfalls werde mich weigern die Tests durchzuführen und sollte mir mein Chef kündigen so kann mir momentan nichts besseres passieren. Dann geh ich in der geschlossenen Schule putzen, werde 3 mal Woche getestet und geimpft. Die Vergütung ist auch kein wirklicher Unterschied. Kurz vor den Osterferien werden die Maßnahmen gelockert, die Lehrer die schon über ein Jahr bei vollem Gehalt zu Hause sitzen werden noch schnell geimpft bevor sie dann auf die Balearen fliegen können die ja nun kein Risikogebiet mehr sind....

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Was geht - und was nicht...

von Gunnar Müller, Detmold am 14.03.2021 um 16:36 Uhr

@ Übersicht über Schnelltest-Stellen
Gibt‘s doch schon - beim Kreis Lippe:
www.kreis-lippe.de/corona
„Ich möchte einen freiwilligen Schnelltest“

@pharmazeutische Dienstleistungen
Hätte da bereits einige:
- Mitwirkung bei der Abgabe von Rabattvertragsarzneimitteln der KrankenKassen
- Mitwirkung bei der Abgabe von Re-/Parallelimporten
- Mitwirkung bei der Beantragung/Bestellung/Abgabe von ärztlich verschriebenen Importen
- Mitwirkung bei der Einzelbestellung von Arzneimitteln bei einem Hersteller
- Rückfragen beim Arzt wg. unklarer Verschreibungen einschl. Warteschleife
- Rückfragen beim Pharm. Großhandel wg. Nichtverfügbarkeit von Pneumovax, Metoprolol retard etc.
- Beantragen einer Genehmigung bei der KrankenKasse für vom Arzt verschriebene orale Ernährungslösungen, diverse Hilfsmittel, PflegeHiMi etc.
- Anfertigen von Kopien von Genehmigungen zur als Anlage bei der Abrechnung von Verschreibungen
- Anlegen von Kopien von ärztlichen Dauerverschreibungen und Mehrfachabgabe
usw. usw.

@mein(?!)apothekenportal.de
Warum eine Registrierung? Die NGDA und der NachtundNebelFonds haben doch bereits alle Daten...
Und dann DAS:
***********************************************
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte mich gerade online für das o. g. Portal registrieren lassen - scheitere aber bei der Eingabe, da ich dafür offenbar diesen 16-stelligen Registrierungscode benötige.
Wie erhalte ich diesen??
Warum werde ich darauf nicht hingewiesen?
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Gunnar Müller, Detmold
Sonnen-Apotheke

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Corona forever

von Dr.Diefenbach am 14.03.2021 um 11:38 Uhr

Gibt es eigentlich ausser Corona noch irgendetwas Anderes im Beruf zu diskutieren??Ich bin zB gespannt was heute Abend nach den Wahlen FÜR die Apotheken getan wird .Oder WELCHE Vergütungen für WELCHE Dienstleistungen denn nun avisiert werden.Oder WAS die Sache E-rezept aktuell macht.Oder was das QMS der ABDA gerade macht.Oder was unsere hauseigenen Strukturreformen aktuell vorsehen.Oder was die Unterstützung für Herrn Bühler angeht.So gibt es:Fragen über Fragen.Und :Man fragt sich ob CORODAUER nicht auch dazu dient, weitere wesentliche Punkte einfach auszublenden??Auch bei der ABDA in Berlin hat man doch mittlerweile gemerkt dass aus der Autobahn Spahn eine mit Schlaglöchern durchzogene Rinne geworden ist.Verursacht eben durch Hyperaktivität ,die sich durch vielerlei Querschläge als kaum noch praktikabel erweist.WENN ,wie das RKI ausführte, zu Ostern Inzidenzen bis zu 350 !!! möglich sein sollen, wird sich der Bürger allmählich selbst helfen müssen.Da sind wir wieder bei Corona, aber das ist eben nicht das totale Leben.Und die im Tagebuch geschilderte Lachnummer mit dem Aldi-Selbsttestungsmodus-das ist das Bekloppteste was die Politik gerade durchgehen lässt

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Tja, ....

von Bernd Jas am 14.03.2021 um 10:49 Uhr

Herzlichen Glückwunsch Frau Meierin, "NEGATIV" ! ... ach sie gehen jetzt noch einkaufen und machen Ihren lang ersehnten Friseurbesuch. Ok, dann sehen wir uns spätesten morgen wieder zu nächsten Test.


Heute brauchen wir Millionen Impfstoffe,
morgen Millionen Psychiater.

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