Nach EMA-Entscheidung

Spahn will heute mit AstraZeneca weiter impfen lassen

Berlin - 19.03.2021, 07:00 Uhr

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (rechts) und PEI-Präsident Professor Klaus Cichutek äußerten sich gestern Abend zum positiven Votum der EMA zum Corona-Impfstoff von AstraZeneca. (Foto: IMAGO / Metodi Popow)

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (rechts) und PEI-Präsident Professor Klaus Cichutek äußerten sich gestern Abend zum positiven Votum der EMA zum Corona-Impfstoff von AstraZeneca. (Foto: IMAGO / Metodi Popow)


Keine vergleichbaren Signale bei anderen Impfstoffen

Laut Spahn ist eine Anpassung des Aufklärungsbogen für die Impfkandidat:innen bereits gestern parallel zur Bekanntmachung der EMA angelaufen. Bis die Bögen den Impfenden vorliegen, könnten diese einen entsprechenden Hinweis auch handschriftlich ergänzen, sagte er. Der Minister unterstrich, es sei richtig gewesen, die Impfungen mit dem Präparat von AstraZeneca am Montag kurzfristig auszusetzen. Im Rahmen der Nationalen Impfkampagne „kommt uns eine besondere Sorgfaltspflicht zu“, gab er zu bedenken.

Natürlich sei von Montag bis Donnerstag nach dem Aussetzen der Impfung mit der AstraZeneca-Vakzine weniger geimpft worden als ursprünglich geplant, räumte er ein. Nun gehe es darum, diese vier Tage Rückstand wieder aufzuholen. Planungen, wonach spätestens ab der Kalenderwoche 16 auch in Arztpraxen mit dem Präparat geimpft werden soll, blieben von dem Zwischenfall unberührt. Über das Vorhaben werden Spahn zufolge Bund und Länder heute noch einmal beraten.

Cichutek stellte heraus, dass der nun aufgenommene Warnhinweis konkret die Symptome aufführe, auf die Bürger:innen und Ärzt:innen achten sollten, falls sie innerhalb von vier bis 14 Tagen nach erfolgter Impfung mit AstraZeneca auftreten. In diesem Zeitraum seien die üblichen Impfreaktionen bereits abgeklungen. Über mögliche Mechanismen „machen wir uns Gedanken“, im konkreten Fall wüssten Ärzt:innen aber, wie sie eine Thrombose zu behandeln hätten. Bei den mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna seien derweil keine vergleichbaren Risikosignale zu verzeichnen gewesen, ebenso wenig bei anderen Vektorimpfstoffen, zum Beispiel gegen Ebola.



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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