Lieferengpässe verhinderten Durchimpfung

Zwei Jahre Shingrix – wo stehen wir bei den Impfquoten?

Stuttgart - 27.04.2021, 17:50 Uhr

Vor allem Lieferengpässe standen einer konsequenten Durchimpfung der ab 60-Jährigen im Weg. (Foto: picture alliance/AP Photo | Uncredited)

Vor allem Lieferengpässe standen einer konsequenten Durchimpfung der ab 60-Jährigen im Weg. (Foto: picture alliance/AP Photo | Uncredited)


Lieferengpässe verhinderten konsequente Durchimpfung

Warum ist das so? Die STIKO hat eine Erklärung parat: „Der Umsetzung der Impfempfehlung standen Lieferengpässe des empfohlenen Impfstoffs entgegen“. So gab es nahezu von Anbeginn der Zulassung von Shingrix® – vor allem aber mit Erstattung Anfang Mai 2019 – schwankend ausgeprägte Lieferengpässe. Die STIKO hatte sich sodann dafür ausgesprochen, zunächst begonnene Impfserien zu vervollständigen, bevor neue Patienten geimpft würden: „Offenbar konnte dies nicht ausreichend umgesetzt werden, da die zweite Dosis nur knapp halb so oft verabreicht wurde wie die erste“, analysiert das RKI. Da Lieferengpässe konsequentem Impfen entgegengestanden hätten, könne die zukünftige Entwicklung der Inanspruchnahme der Gürtelrose-Impfung „noch nicht gut“ abgeschätzt werden.

Mittlerweile hat GSK an den Produktionskapazitäten gearbeitet. Die Liefersituation hat sich dem Hersteller zufolge entspannt, das teilte GSK erst vor wenigen Tagen mit: „Der Totimpfstoff ist ausreichend verfügbar und kann über die Apotheke bestellt werden“ Shingrix® sei sowohl in der 10er- als auch in der 1er-Packung breit verfügbar.

Shingrix

Shingrix® ist ein adjuvantierter Totimpfstoff gegen Gürtelrose (Herpes zoster). Zugelassen ist er seit März 2018 zur Vorbeugung von Herpes zoster und postzosterischer Neuralgie (PZN) für Erwachsene im Alter von 50 Jahren und älter. Im August 2020 wurde die Zulassung erweitert, sodass seither auch Erwachsene ab 18 Jahren mit erhöhtem Risiko für Herpes zoster, wie beispielsweise einer Immunsuppression, mit Shingrix geimpft werden können. Auch die STIKO erkannte einen Nutzen im Gürtelroseschutz: Die Ständige Impfkommission empfahl im Dezember 2018, dass fortan Ab-60-Jährige standardmäßig mit einem Totimpfstoff gegen Herpes zoster geimpft werden sollen, bei Grunderkrankungen sprach sie sich bereits für Ab-50-Jährige für den Gürtelroseschutz aus. Sie begründetet ihre Empfehlungen wissenschaftlich im Epidemiologischen Bulletin 50|2018. Diesem Rat folgte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) am 7. März 2019 und änderte – mit dem Segen des Bundesgesundheitsministeriums – die Schutzimpfungs-Richtlinie dahingehend, sodass seit dem 1. Mai 2019 die GKV Shingrix für alle ab 60 Jahren und für Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen ab 50 Jahren erstattet. Darunter fallen Diabetiker, HIV-Infizierte, Menschen mit Immundefizienz, Asthma bronchiale, COPD, rheumatoider Arthritis oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Nicht erstattet wird, ungeachtet der Zulassungserweiterung im August 2020, derzeit die Impfung für Menschen unter 50 Jahren. 

Eine Impfserie umfasst zwei Dosen, die im Abstand von zwei Monaten verabreicht werden sollen. Lässt sich diese Zeitspanne nicht einhalten, ist auch eine Impfung im Zeitraum zwischen zwei und sechs Monaten nach der ersten Dosis noch möglich und wirksam.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Herpes Verschlechterung nach biontech Impfung

von Bherendt Werner Dr. med. habil - Frauenarzt u Onkologe am 01.05.2021 um 19:50 Uhr

Meine Frau hatte 1918Herpes im Ohr: > Krankheitsbild wie beim Schlaganfall mit Halbseitenlähmung > irreparable Taubheit auf dem betroffenen Ohr. > Ganzheitliche Behandlung führte zu einem ganz passablen Ergebnis.
Jetzt wurde die erste 1.Impfung mit °biontech° ausgeführt
Frage: kann das *Post Herpes Syndrom° durch diese Impfung nachteilig beeinflußt werden ??

mlg Dr. Werner Behrendt

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