Tumorkachexie
Was tun bei krebsbedingter Mangelernährung?
Prof. Dr. Martin Smollich
Freitag, 7. Mai 2021, 9:05 Uhr; Pharmazeutischer eKongress
Was ist einer der häufigsten Fehler in der Behandlung der Tumorkachexie?
Das Wichtigste ist, dass ein individuelles Ernährungsassessment direkt nach der Diagnose stattfindet, ggf. gefolgt von der spezifischen Ernährungsintervention. Wir beobachten häufig, dass bei Krebspatienten ernährungstherapeutisch anfänglich zu zögerlich agiert wird und am Ende hingegen zu viel. Das Problem hierbei ist: Hat ein Tumorpatient erst einmal an Gewicht verloren, ist es selbst bei optimaler Ernährungstherapie unmöglich, diesen Patienten wieder auf sein Ausgangsgewicht zurückzubringen. In diesem Fall kann man tatsächlich lediglich den Gewichtsverlust verlangsamen.
Was passiert im tumorkachektischen „Hungerstoffwechsel“ – das gleiche wie bei Anorexie?
Beiden Erkrankungen beziehungsweise Krankheitssymptomen liegen unterschiedliche Mechanismen zugrunde. Am Anfang der Tumorkachexie steht eine Inflammation, die sodann zur Anorexie führt. Beim Hungerstoffwechsel aufgrund von Nahrungsverweigerung kommt es zwar auch zum Abbau von Skelettmuskulatur. Allerdings entstehen gleichzeitig Ketonkörper – die tendenziell sogar antiinflammatorisch wirken –, die aber auch den Appetit negativ beeinflussen, sodass das Hungergefühl nachlässt.
Tumorkachexie
Prof. Dr. Martin Smollich
Freitag, 7. Mai 2021, 9:05 Uhr; Pharmazeutischer eKongress
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