„Keine einzige Impfdosis“ im Nordosten Syriens
In einer Pressemitteilung von Ärzte ohne Grenzen e.V. vom 4. Mai heißt es, dass COVID-19-Behandlungszentren in Nordost-Syrien den Betrieb einstellen. Im einzig verfügbaren Labor reiche das Material nur noch für zwei Wochen, fast 1.000 Mitarbeitende des Gesundheitswesens seien infiziert. Die Region habe bisher keine einzige Impfdosis erhalten.
Aufgrund der geringen Testkapazitäten bleibe zudem vermutlich ein Großteil der Infektionen unentdeckt. Die tatsächliche Zunahme der Fälle lasse sich an der hohen Positivrate bei Tests sehen, die mittlerweile 47 Prozent betragen soll (Deutschland: unter 10 Prozent). Nur ein einziges Labor in Qamischli könne auf COVID-19 testen. Ärzte ohne Grenzen habe das Labor bereits vier Mal mit Lieferungen unterstützt. „Das Problem ist, dass es keine durch die Vereinten Nationen ermöglichten Transporte über die Grenze gibt“, sagt Crystal Van Leeuwen, Leiterin des Noteinsatzes in Syrien.
Die Impfpläne im Nordosten Syriens seien bislang völlig unzureichend. Lokale Behörden berichteten, dass ihnen nur 20.000 Impfstoffe für ein Gebiet mit fünf Millionen Menschen zugesagt wurden, und es sei nicht klar, ob diese Impfstoffe überhaupt kommen. (dm)
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