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Italiens Corona-Kommissar: Impf-Zweifel mit Hausärzten lösen
Rom (dpa-AFX) - Italiens Corona-Kommissar hat für die Impfkampagne gegen COVID-19 mehr Aufklärung über die Impfstoffe gefordert. „Es ist wichtig, die Nachricht zu verbreiten, dass alle Impfstoffe wirksam sind“, sagte der außerordentliche Kommissar für den Corona-Notfall, Francesco Figliuolo, im Interview der Zeitung „La Stampa“ (Dienstag). Es gebe viele Impfgegner, aber es zeige sich auch ein Problem mit Menschen, die speziell beim Corona-Vakzin von AstraZeneca Zweifel haben.
Figliuolo will deshalb nach eigener Aussage auf die Einbindung der Hausärzte in die Impfkampagne setzen, weil die Patienten ihnen vertrauten und so Unsicherheiten beseitigt werden könnten. Er rechnet demnach mit etwa 43.000 Ärzten, die mitimpfen könnten. „Wenn alle Ärzte zehn Vakzine am Tag verabreichen würden, kämen 430.000 Dosen hinzu“, rechnete er vor. Weitere 100.000 Dosen könnten durch rund 20.000 Apotheken beigesteuert werden, die Italien schon länger plant, in die Impfkampagne mit einzubinden.
In dem Mittelmeerland mit rund 60 Millionen Einwohnern wurden Stand Dienstagmorgen bislang etwa 24,5 Millionen Corona-Impfungen verabreicht. Etwa 7,56 Millionen Menschen sind vollständig geimpft, was knapp 13 Prozent der Bevölkerung entspricht.
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Ärzte und Apotheker begrüßen Freigabe von Johnson & Johnson
Düsseldorf (dpa/lnw) - Der Hausärzteverband Nordrhein begrüßt die Freigabe des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson. „Die Freigabe der Priorisierung bei Johnsons & Johnson ist ebenso sinnvoll wie bei AstraZeneca“, sagte Verbandschef Oliver Funken der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Dienstag). Auch beim Impfstoff von Johnson & Johnson müsse es Ärzten erlaubt sein, junge Patienten nach individueller Beratung zu impfen, auch wenn ein Patient keiner Risikogruppe angehöre.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet zehn Millionen Impfdosen des US-Konzerns bis Ende Juli. Der Impfstoff wird in Deutschland künftig in der Regel bei Menschen ab 60 Jahren eingesetzt. Nach ärztlicher Aufklärung können sich aber auch Jüngere dafür entscheiden. Das hatten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Montag beschlossen.
Der Vorsitzende des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, geht davon aus, dass in wenigen Wochen jeder fünfte Bürger den vollen Impfschutz haben könnte. „Wenn jetzt noch bis zum Ende des Quartals über zehn Millionen Impfdosen von Johnson & Johnson kommen, werden wir große Fortschritte bei den Impfraten erreichen“, sagte Preis der „Rheinischen Post“. Beim Impfstoff von Johnson & Johnson ist nur eine Impfdosis nötig.
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