Apps und Plattformen

Gesund.de, Zukunftspakt, apotheken.de: Das gibt es fürs Geld

Stuttgart - 12.05.2021, 07:00 Uhr

Plattformpreise im Vergleich: Beim Zukunftspakt kostet das Basispaket 115 Euro im Monat, darin sind unter anderem 300 mylife-Exemplare enthalten. (Foto: Zukunftspakt)

Plattformpreise im Vergleich: Beim Zukunftspakt kostet das Basispaket 115 Euro im Monat, darin sind unter anderem 300 mylife-Exemplare enthalten. (Foto: Zukunftspakt)


Was nehmen die anderen?

Phoenix und Noventi wollen mit ihrer Gesundheitsplattform gesund.de Verbraucher:innen und Patient:innen mit allen Akteuren des Gesundheitswesens wie den Vor-Ort-Apotheken, Ärzt:innen und weiteren Heilberufler:innen sowie Pflegediensten, Sanitätshäusern und Krankenkassen zusammenbringen und so, wie beide Unternehmen erklären, „ein in Deutschland einzigartiges Gesundheits-Ökosystem entstehen lassen“. Nach Ansicht von Phoenix und Noventi geht gesund.de weit über das aktuell im Markt verfügbare Angebot hinaus.

Noweda erhebt derzeit keine Transaktionsgebühr

Wie steht gesund.de damit im Preisvergleich zu anderen Anbietern da, zum Beispiel dem Zukunftspakt? Auf Nachfrage von DAZ.online erklärt ein Sprecher der Noweda, die gemeinsam mit dem Burda-Verlag den Zukunftspakt initiiert hat –mittlerweile sind noch weitere Partner an Bord, wie PharmaPrivat und das ARZ Haan: „Das Basispaket kostet 115 Euro im Monat und beinhaltet ein Profil auf ihreapotheken.de sowie jeweils 150 Exemplare der Kundenzeitschrift my life, die zweimal im Monat erscheint. Die Laufzeit beträgt zwölf Monate, davon sind die ersten drei Monate kostenfrei. Zudem gibt es ein Sonderkündigungsrecht bis zum letzten Tag der dreimonatigen Testphase.“ Die Möglichkeit, eine Transaktionsgebühr zu erheben, ist zwar in den AGB verankert, nämlich 5 Cent pro nicht rezeptpflichtigem Arzneimittel, bzw. 20 Cent pro eingelöstem Rezept. Nach Aussage des Noweda-Sprechers werden diese Gebühren derzeit aber nicht erhoben. Eine App gibt es allerdings beim Zukunftspakt nicht, ia.de ist eine Webanwendung. Die Anbindung von Warenwirtschaftssystemen, zum Beispiel Pharmatechnik, ist möglich und es gibt eine Online-Bezahlfunktion.

Mehr zum Thema

Bei apotheken.de werden monatlich 109,90 Euro für das mein.apotheken.de-Gesamtpaket fällig. Nach Auskunft eines Sprechers bekommen Apotheken dafür unter anderem folgende Leistungen:

  • Online-Sichtbarkeit
  • Telepharmazie         
  • Click&Collect
  • Newsletter-Tool
  • Schaufenster-Notdienst-App
  • Responsive Website oder Schnittstelle mit News-Artikeln und Notdiensten
  • ApothekenApp
  • Reservierungssystem mit Anschluss an diverse Telemedizin-Plattformen
  • 30 Videos zu erklärungsbedürftigen Medizinprodukten
  • Alle Kanäle bereits für E-Rezept vorbereitet

Transaktionsgebühren werden bei apothekden.de nicht erhoben. 



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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3 Kommentare

Apotheker vor Ort brauchen keine Vertriebspalttform!

von Hermann Vogel am 12.05.2021 um 17:50 Uhr

Die Apotheker, die ihre Kunden und Patienten mit Plattformen „teilen“, egal ob Amazon oder gesund.de, beenden definitiv die Unabhängigkeit (und Vertraulichkeit!) ihrer eigenen Apotheke.
Die Apotheke vor Ort braucht keine Plattform, sondern zuverlässige Partner und nur den digitalen Kontakt zu ihren Kunden!
Merke: Gemeinsam Einkaufen ja, gemeinsam Verkaufen niemals! Wer die Zukunft seiner Apotheke mit einer digitalen Verkaufsplattform verknüpft hat den Glauben an die Stärke und die bewiesene Überlegenheit seiner eigenen Apotheke verloren!

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digitale Abzocke

von J.M.L. am 12.05.2021 um 11:20 Uhr

Auch ich stelle wie der Kollege die gleiche Wild-West-Mentalität bei digitalen Angeboten fest, meines Erachtens gibt es nur einen Ausweg, unsere Standesvertretung entwickelt mit unseren Gebühren zügig eine eigene digitale Lösung auf die wir die Patienten lotsen, alles andere ist unkalkulierbar und wird treibt uns zunehmend in ungeahnte Abhängigkeiten. Mit gratis wird man hier gelockt, läuft das Angebot, wird abgezockt.

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Zukunftsweisend

von Marco am 12.05.2021 um 10:56 Uhr

Letztes Jahr wurde mir vom GH Phönix eine Bestellapp angeboten. Diese kostete 15€ im Monat. Nachdem ich unter Einsatz von 300€ für Werbemaßnahmen MEINE Kunden für diesen praktischen Bestellweg begeistert habe, begeistert mich jetzt der Anbieter der App mit 199€ im Monat wenn ich meine Kunden behalten will. Denn die App läuft im November aus und MEINE Kunden werden automatisch auf die neue Plattform umgeleitet. An dieser kann ich mich natürlich völlig freiwillig beteiligen für mehr als das 10fache an Kosten, oder ich gehe das Risiko ein einen Teil mener Kunden zu verlieren.
Wenn unsere Zukunft so aussieht, dass alle halbe Jahre irgendwer unsere Taschen durchwühlt, dann gute Nacht.

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