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Neue BAH-Broschüre zum Arzneimittelmarkt
Belastungen der Arzneimittel-Hersteller auf Rekordniveau
Ein Erfolgsmodell: Das Grüne Rezept
Während der OTC-Apothekenmarkt gegenüber dem Vorjahr umsatzmäßig um 0,2 Prozent wuchs, ließ der Absatz um 3,9 Prozent nach. Hier sind erhebliche Diskrepanzen zwischen apothekenpflichtigen und freiverkäuflichen rezeptfreien Arzneimitteln (minus 4,2 bzw. plus 8,1 Prozent nach Umsatz) und Gesundheitsmitteln (plus 10,1 Prozent) erkennbar. Dass es während der Corona-Pandemie wahrscheinlich wegen der strengen Mundschutzpflicht erheblich weniger Atemwegserkrankungen gab, schlägt sich auch in den Umsätzen in den betreffenden Segmenten nieder. Der Spitzenreiter unter den Indikationsgruppen rezeptfreier Medikamente, Erkältungsmittel und Mittel gegen grippalen Infekt, verzeichnete im Jahr 2020 einen Rückgang um 18,3 Prozent, die Hustenmittel um 26,4 Prozent und die Umsätze mit Produkten für sonstige Atemwegserkrankungen brachen um 25,4 Prozent ein. Die Mittel zur Wund- und Hautdesinfektion legten dagegen nach Absatz um satte 33,4 Prozent zu.
Seit 2004 engagiert sich der BAH für die Wahrnehmung und Verbreitung des Grünen Rezepts. Damit können Ärzte ihren Patienten rezeptfreie Arzneimittel schriftlich empfehlen. Im Jahr 2020 stellten Ärzte 39,4 Millionen Verordnungen auf Grünen Rezepten im Wert von 233 Millionen Euro (zu Herstellerabgabepreisen) aus. Dies entspricht rund einem Drittel aller ärztlich verordneten nicht rezeptpflichtigen Arzneimittel. Fast 90 Prozent der Patienten, die ein Grünes Rezept von ihrem Arzt erhalten haben, haben es auch in der Apotheke eingelöst.
Verbandschef fordert Entlastungen
„Die Arzneimittel-Hersteller haben trotz schwieriger Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr mit erheblichem Aufwand die Arzneimittelversorgung gesichert“, betont der Hauptgeschäftsführer des BAH, Hubertus Cranz, anlässlich der Veröffentlichung der neuen Zahlenbroschüre seines Verbands. „Gleichzeitig sind die Belastungen der Hersteller auf ein neues Rekordniveau angestiegen.“
Bereits jetzt sei der Kostendruck für die Unternehmen aufgrund der zahlreichen sozialrechtlichen Steuerungselemente immens, fügt Cranz an. Er fordert deshalb Entlastungen statt weiterer Belastungen. Darüber hinaus müsse es Anreize für die Hersteller geben, die Lieferketten nachhaltig zu sichern und weiterhin in die Forschung, auch mit bekannten Arzneimitteln, zu investieren.
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