Wo brennt es?
Wenn wir die Lupe nicht zur Vergrößerung, sondern als Brennglas benutzen, so entdecken wir allerdings auch Punkte, an denen es zukünftig brennen könnte (oder der Funke schon glimmt): Wie überall im Gesundheitswesen mangelt es häufig an Personal. Die Tarifgehälter spiegeln die Tatsache, dass Apothekenberufe in der Regel Frauenberufe sind. Und Frauenberufe stehen am unteren Ende der Lohnskala. Immerhin haben viele Apothekenleiter ihren Angestellten im letzten Jahr einen (steuerfreien) Corona-Bonus bezahlt.
Großen Nachholbedarf hat die Apotheke auch in Sachen Öffentlichkeitsarbeit und selbstbewusstem Auftritt. Viele Apotheker und PTA halten die oben aufgezählten Leistungen während der Pandemie womöglich für selbstverständlich. Aus dem Verständnis des Heilberufs heraus mögen sie es durchaus sein. Das darf aber nicht dazu führen, sie kleinzureden oder gar nicht darüber zu sprechen. Nur wer seinen Leistungen selbst einen hohen Wert beimisst, wer sie offensiv und stolz kommuniziert, wird die Wertschätzung und Anerkennung erhalten, die er sich wünscht. Hier gibt es noch viel zu tun!
Der diesjährige „Tag der Apotheke“ am 7. Juni sollte Anlass sein, die herausragenden Leistungen der öffentlichen Apotheken in ihrem Mehrwert für die Gesellschaft deutlich herauszustellen und nach außen zu tragen. „Tue Gutes und rede darüber“ – wenn nicht jetzt, wann dann?
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