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Wirtschaftskonferenz
Höheres Betriebsergebnis durch Sonderfaktoren, Planung schwierig
Für die Verlässlichkeit und die Planbarkeit eine kritische Entwicklung
„Diverse Sonderentgelte und Einnahmen aus Sonderaktionen haben im Jahr 2020 den Packungsrückgang kompensiert“, so Bauer. „Ohne Erhöhung der Notdienstpauschale, die Botendienstgebühr und die Masken-Pauschale wäre das Betriebsergebnis unverändert geblieben.“ Das Betriebsergebnis entkopple sich von der Packungszahl, so Bauer weiter. Für die Verlässlichkeit und die Planbarkeit ist das in seinen Augen eine kritische Entwicklung.
Neben diesen Faktoren habe sich die Pandemie auch an anderen Stellen auf die Ergebnisse der Apotheken ausgewirkt, erklärt Bauer weiter. So hätten sich Kunden- und Patientenströme verändert – während Apotheken in Einkaufszentren, Flughäfen und Bahnhöfen große Probleme hatten, hätten Apotheken in Wohngegenden profitiert. Ob es hier nach Abklingen der Pandemie eine Rückentwicklung geben wird, sei fraglich. Manche Unterschiede hätten sich vergrößert und es hätten nicht wie so oft in der Vergangenheit die großen Apotheken profitiert.
Für das Jahr 2021: Ergebnis zwischen 2019 und 2020 erwartet
Für das laufende Jahr erwartet Bauer ein Ergebnis zwischen dem von 2019 und 2020. Es werde die weiterhin sinkende Zahl der Betriebsstätten bei den verbleibenden für höhere Gewinne sorgen, zudem werde die Rückkehr zur politikgetriebenen Branchenlage im Konflikt mit einer Vielzahl von Corona-Sondereffekten stehen.
Zuvor hatte Claudia Korf, Geschäftsführerin Ökonomie bei der ABDA, die Zahlen aus dem Apothekenmarkt vorgestellt. Auch sie ging auf Pandemieeffekte ein, unter anderem Kurzarbeit. Das Maximum an Apotheken, die Kurzarbeit beantragt hatten, lag bei 984, insgesamt 9.177 Mitarbeiter:innen waren damals betroffen. Das war im April 2020. Bereits im Mai waren es nur noch 341 Apotheken. Danach sank die Zahl kontinuierlich weiter, auf 22 im August und September, um danach mit der zweiten Welle wieder anzusteigen auf 148 im November. Die letzten Zahlen stammen aus dem Dezember, in dem 100 Apotheken in Kurzarbeit waren.
Großer Profiteur der Pandemie war laut Korf der Versandhandel. Während die Vor-Ort-Apotheken von Januar bis Dezember einen Rückgang des OTC-Umsatzes von 9,1 Prozent verschmerzen mussten, legten die Versender hier um über 13 Prozent zu und konnten ihre Marktanteile beispielsweise bei Erkältungsmitteln und Schmerzmitteln bei Absatz und Umsatz signifikant steigern. Und auch im Rx-Bereich konnte der Versandhandel wachsen. So überwiesen die Krankenkassen 475 Millionen Euro und damit 8,3 Prozent mehr als im Vorjahr an die ausländischen Versender. Größere Zuwächse wurden nur im Jahr des EuGH-Urteils erzielt. Bei den Rx-Umsätzen der Vor-Ort-Apotheken gab es einen nur leichten Zuwachs, nämlich um 3,8 Prozent.
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