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Mäßiges Infektionsgeschehen im Sommer erwartet
Jülich (dpa) - Für die kommenden Monate ist eine entspanntere Corona-Lage zu erwarten. „Für den aktuellen Sommer rechnen wir nach den aktuellen Daten ähnlich wie im letzten Jahr mit einem mäßigen Infektionsgeschehen“, erklärte Dr. Jan Fuhrmann vom Forschungszentrum Jülich, der mögliche Pandemieverläufe berechnet. „Einerseits sind die mittlerweile vorherrschenden Virusvarianten ansteckender als im vergangenen Sommer, andererseits ist ein zunehmender Anteil potenziell infizierbarer Personen durch Impfung geschützt.“
Der rasche Rückgang der Inzidenzwerte der vergangenen Wochen werde sich aber notgedrungen verlangsamen, selbst wenn es noch eine Weile bei exponentiell fallenden Zahlen bleibt. Ein exponentieller Abfall beginne rasant und werde immer langsamer. Zudem gingen mit sinkender Inzidenz Öffnungsschritte einher, die wiederum zusätzliche Kontakte und damit mögliche Übertragungswege zur Folge hätten. „Da mit einer vollständigen Ausrottung des Virus in absehbarer Zeit nicht zu rechnen ist, wird aber auch der exponentielle Trend selbst im günstigsten Fall früher oder später abbrechen, und die Inzidenz wird um ein niedriges Niveau schwanken“, so Fuhrmann.
Prognosen für den Herbst sind noch nicht möglich. „Das wäre pure Spekulation“, betont Fuhrmann. Zu viele Rahmenbedingungen seien noch unbekannt. Wie viele Personen werden beispielsweise bis dahin geimpft sein? Wie lange behält der Impfschutz seine maximale Wirksamkeit? Welche neuen Virusvarianten werden sich entwickeln? Werden einzelne Hygienemaßnahmen weiterhin beibehalten, ob durch Vorschriften oder durch individuelles Verhalten? „Mit einem gewissen Anstieg der Fallzahlen ist also zu rechnen, aber ob dieser mit den Werten des vergangenen Herbstes vergleichbar sein wird, ist vollkommen unklar.“
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