16:41 Uhr
Phase-III-Studie mit türkischem Impfstoff in Ankara begonnen
Istanbul (dpa) - Die Türkei hat mit Impfungen im Zuge einer Phase-III-Studie für ein im Land entwickeltes Corona-Vakzin begonnen. Der Name des Präparats sei „Turkovac“, teilte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Dienstag mit. Ein erster Freiwilliger ließ sich damit im Stadtkrankenhaus von Ankara impfen, wie Fernsehsender zeigten – Erdogan war per Video zugeschaltet. Angaben zur Wirksamkeit nach schon vorliegenden Studiendaten wurden nicht gemacht.
In der entscheidenden Phase III wird mit sehr vielen Teilnehmern geprüft, wie gut ein Wirkstoff vor einer Infektion schützt und welche eventuell nur seltenen Nebenwirkungen auftreten.
Die Türkei impft zurzeit mit dem Präparat von Biontech/Pfizer und mit einem des chinesischen Herstellers Sinovac. Erdogan sagte, innerhalb weniger Wochen werde allen im Land, die älter als 18 Jahre sind, ein Impfangebot gemacht. Ab Mittwoch können sich nach Angaben des Gesundheitsministers bereits Menschen ab 25 Jahren impfen lassen.
Die Türkei hat das Tempo der Impfkampagne zuletzt stark erhöht. In dem Land mit rund 84 Millionen Einwohnern haben nach offiziellen Angaben rund 34 Prozent der Gesamtbevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten.
16:21 Uhr
Biontech bereitet schnelle Reaktion auf neue Virus-Varianten vor
MAINZ/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Biontech geht von einer Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffs auch gegen die zuletzt aufgetretenen Virus-Varianten aus. „Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass eine Anpassung unseres Impfstoffs an kursierende Varianten notwendig ist“, sagte Vorstandschef Ugur Sahin am Dienstag auf der Online-Hauptversammlung des Unternehmens. Biontech arbeite an flexiblen Verfahren in den Bereichen Technologie, Produktion und Zulassung. Um vorbereitet zu sein und schnell reagieren zu können, falls eine dritte Dosis zur Auffrischung bestehender Impfungen oder eine Anpassung an einen neuen Virusstamm erforderlich werden sollte, analysiere Biontech ständig die Wirksamkeit des Impfstoffs auch gegen neu auftretende Varianten, erklärte Sahin. Seit einigen Monaten verfolge das Unternehmen einen „Prototyp-Ansatz“, der dies erleichtern solle.
Das Wissen über neue Varianten von SARS-CoV2 nehme stetig zu, sagte Sahin weiter. Es sei zu beobachten, dass die Immunität von Geimpften mit der Zeit nachlasse und neue Varianten entstünden. „Ich gehe davon aus, dass eine dritte Impfung für die Auffrischung der Immunität von einem hohen Wert sein könnte“, erklärte der Biontech-Chef. „Allerdings wissen wir noch nicht, wann und wie oft eine Auffrischimpfung erforderlich sein wird.“
Nach Sahins Worten planen des Mainzer Unternehmen und der US-Partner Pfizer in diesem Jahr eine Produktionskapazität von drei Milliarden Corona-Impfdosen. Im nächsten Jahr soll diese Zahl noch einmal gesteigert werden. Mindestens 50 Prozent davon will Biontech selbst produzieren.
15:37 Uhr
Brinkhaus und Dobrindt offen für EM-Finale in München wegen Corona
Berlin/München (dpa) - Die Spitze der Unionsfraktion hat sich wegen der in Großbritannien grassierenden aggressiveren Delta-Variante des Corona-Virus offen für eine mögliche Verlegung der Finalspiele der Fußball-Europameisterschaft von London nach München gezeigt. „Wenn es die Chance gibt, dann sind wir gerne bereit, diese Spiele auch in München durchführen zu lassen“, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt am Dienstag bei einem gemeinsamen Auftritt mit Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) vor der letzten regulären Sitzung der CDU/CSU-Abgeordneten in Berlin. Ob es dafür angesichts der Entwicklung in Großbritannien eine zwingende Notwendigkeit gebe, sei derzeit nicht zu beurteilen.
Im Wembley-Stadion sind zwei Achtelfinals (26. und 29. Juni) angesetzt, ehe dort am 6. und 7. Juli beide Halbfinalspiele und am 11. Juli das Endspiel steigen sollen. Brinkhaus sagte, er hoffe, dass die EM-Organisatoren in Großbritannien die Lage so stabil organisieren könnten, dass alles nach Plan verlaufen könne.
Zu einer möglichen Verlegung sagte er, man müsse auf die Empfehlungen der Wissenschaftler hören. „Wenn die diese Empfehlung geben, dann sollte man die Gesundheit auch vorne anstellen.“ Es sei ja noch Zeit bis zum Endspiel – „hoffentlich mit deutscher Beteiligung“, sagte Brinkhaus. 2Wenn die soviel auf den Platz bringen wie gegen Portugal, dann haben wir gute Chancen2, meinte er mit Blick auf die Nationalmannschaft.
12:45 Uhr
EU kauft weitere 150 Millionen Impfdosen von Moderna
Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission kauft weitere 150 Millionen Dosen Corona-Impfstoff vom US-Hersteller Moderna. Eine entsprechende Option aus einem Vertrag vom Februar wurde jetzt gezogen, wie ein Kommissionssprecher am Dienstag mitteilte. Die Lieferung soll im dritten Quartal beginnen und sich bis ins Jahr 2022 hineinziehen.
Die Kommission hat zwei Verträge mit Moderna: einen über 160 Millionen Dosen vom vergangenen Jahr und einen zweiten vom Februar. Mit dem zweiten Kontrakt waren 150 Millionen Impfdosen fest bestellt und weitere 150 Millionen Dosen als Option vereinbart worden. Um diesen Teil der Vereinbarung geht es jetzt.
Die EU könne damit an Virusvarianten angepassten Impfstoff sowie Impfstoffe für Kinder und für Auffrischungen kaufen, sagte der Sprecher. Der Vertrag garantiere zeitnahe Lieferung und die Möglichkeit, diese an den Bedarf der EU-Staaten und an die Pandemielage anzupassen. Die Mitgliedsstaaten könnten den Impfstoff auch weiterverkaufen oder spenden, um zur Versorgung anderer Staaten weltweit beizutragen.
Der Impfstoff von Moderna gilt als sehr wirksam und sehr sicher. Das Präparat wurde in Europa inzwischen millionenfach verwendet. Es handelt sich wie beim Vakzin von Biontech/Pfizer um einen mRNA-Impfstoff.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.