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Wer erklärt das E-Rezept?
Kassen-Vorstand: Gematik ist naiv
Das E-Rezept kommt – langsam, aber sicher. Und die Einführung der elektronischen Verordnungen wird mit viel Aufklärungsarbeit einhergehen müssen. Dass die Gematik dies mithilfe ihrer geplanten E-Rezept-Hotline selbst bewältigen können wird, bezweifelt der Vorstandsvorsitzende der SBK, Hans Unterhuber. Aus seiner Sicht wird es nur mithilfe der Apotheken und Krankenkassen gelingen, den Versicherten das E-Rezept nahezubringen.
Wer erklärt den Menschen die schöne neue E-Rezept-Welt? Die Gematik mit ihrer eigens dafür eingerichteten Hotline wird es nicht sein, meint Kassenchef Hans Unterhuber. Bei der E-Rezept Welcome Party der Firma Scanacs sagte der Vorstandsvorsitzende der SBK am heutigen Dienstag, wenn die elektronischen Verordnungen und mit ihnen die Gematik-App in der breiten Bevölkerung ankommen, werden die Menschen zunächst viele Fragen haben. Auch kleine Hindernisse etwa bei der Nutzung der App könnten Probleme bereiten. Doch so gut sich Apotheken und Kassen auch auf den Start vorbereitet hätten – viele Fragen werden sie seiner Einschätzung nach nicht beantworten können, weil sie nicht an der Entwicklung der App beteiligt seien.
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Allerdings wird aus Unterhubers Sicht auch die geplante E-Rezept-Hotline, die die Deutsche Telekom im Auftrag der Gematik betreiben soll, hier nicht wesentlich weiterhelfen können. „Die Gematik geht da naiv ran“, kritisierte der Kassenvorstand. Wenn das Angebot tatsächlich eine gewisse Breitenwirkung entfalten würde, käme der Support sicher nicht hinterher. Stattdessen sollte das Gremium verstärkt auf die Unterstützung durch die Offizinen und Kostenträger setzen. „Es geht nur mit Apotheken und Krankenkassen.“
Dem schloss sich auch die Apothekerin und Apomondo-Gründerin Margit Schlenk an. „Wir kennen die Menschen und können sie mit einem gewissen Vertrauensvorschuss abholen“, erklärte sie. Natürlich sollte dieser Service gegebenenfalls auch vergütet werden, denn „es ist ja schließlich unsere Zeit“. Diese Vergütung, so Schlenk, dürfe jedoch keinesfalls nach einer Woche wieder gekürzt werden, wie es die Apotheker:innen jüngst zum Beispiel beim Ausstellen der Impfzertifikate und der Durchführung von Bürgertests auf SARS-CoV-2 erlebt haben. „Das würde keine Apotheke mehr mitmachen.“
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