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Irritationen um „Impfbuch für alle“
Von Hirschhausen antwortet auf Apothekerkritik
Das „Impfbuch für alle“, das kostenlos in Apotheken verteilt wird, enthält nur sieben Randnotizen des Kabarettisten Eckart von Hirschhausen - es ist nicht „sein“ Buch. Dennoch hatte seine Beteiligung unter Apothekern für Irritationen gesorgt. Auf Kritik hat er nun mit einem Brief an den Präsidenten der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, Kai Christiansen, reagiert.
Das Bundesgesundheitsministerium möchte die Corona-Impfkampagne weiter vorantreiben. Dort hat man offenbar schon vor Wochen vorhergesehen, dass es bald auch darum gehen wird Zweifler zu überzeugen. Dafür hat das Ministerium das „Impfbuch für alle“ konzipiert, das leicht verständlich und in eingängiger Weise Hintergründe zum Impfen erklären soll. Das 80-seitige Buch wird kostenlos in Apotheken verteilt. Die Apothekenteams waren jedoch zunächst über die ihnen zugedachte Rolle nicht informiert worden. Viele hielten die Anrufe mit den Buchangeboten daher zunächst für einen Fake. Dass der prominenteste Mitautor des kleinen Buches der Arzt und Kabarettist Eckart von Hirschhausen ist, sorgte für weitere Irritationen.
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Kai Christiansen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, hatte dies bereits in der Kammerversammlung am 9. Juni angesprochen. Christiansen hatte dazu auf eine Fernsehsendung der Reihe „hart ab fair“ hingewiesen. Darin habe von Hirschhausen zum Ausdruck gebracht, die Apotheken hätten sich an der Maskenabgabe gesundgestoßen. Darum habe Christiansen an von Hirschhausen geschrieben. Er habe ihn auf den Einsatz der Apotheken in der Pandemie und den wirtschaftlichen Aufwand der Maskenverteilung hingewiesen.
Nur Randnotizen vom Kabarettisten
Inzwischen hat der Kabarettist geantwortet. Das Antwortschreiben wird im nächsten Rundschreiben der Apothekerkammer Schleswig-Holstein veröffentlicht und liegt der DAZ bereits vor. Darin erklärt von Hirschhausen, er freue sich, einige Dinge gerade rücken zu können. Das „Impfbuch für alle“ sei kein „Hirschhausen“-Buch. Sein Beitrag umfasse nur sieben kurze „Randnotizen“. Allerdings wird von Hirschhausen aufgrund seiner Bekanntheit als einziger Beteiligter namentlich auf der Titelseite genannt.
Von Hirschhausen würdigt Leistungen der Apotheken
In seinem Schreiben an Christiansen verweist von Hirschhausen auch auf seine Aussage in der Pressemitteilung zum Buch: „Es heißt doch, man soll Arzt und Apotheker fragen. Am besten doch beides. Ich freue mich, dass die Apotheken, die vor Ort ihre Kunden kennen und Auskunft geben können, bei dieser wichtigen Aktion mit an Bord sind. Danke!“ In seinem Brief an Christiansen schlägt von Hirschhausen vor, das Buch mit dem Hinweis abzugeben, es an diejenigen weiterzugeben, die hinsichtlich der Impfung noch zweifeln. Er denke in „win-win“ und wisse zu schätzen, „was die Apotheken alles an zusätzlichen Aufgaben, Gesprächen und Herausforderungen in der Pandemie bereits geleistet haben und leisten“.
Christiansen erklärte dazu gegenüber der DAZ, er habe ein längeres Telefonat mit von Hirschhausen geführt. Demnach sei seine Äußerung in „hart aber fair“ falsch herübergekommen. Ihm sei es um den erheblichen Aufwand und das Misstrauen bei der Maskenausgabe gegangen. Ohne fälschungssichere Coupons hätte die Aktion günstiger durchgeführt werden können, habe von Hirschhausen dazu erklärt.
Doch auch trotz der Irritationen ist das Buch offenbar gefragt. Von Hirschhausen schreibt dazu, 80 Prozent der Gesamtauflage von drei Millionen Büchern seien bereits von den Apotheken bestellt worden.
1 Kommentar
2,4 Millionen Bücher in Apotheken
von Ulrich Ströh am 13.07.2021 um 21:25 Uhr
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