Landesapothekerverband Baden-Württemberg

Fritz Becker wird Ehrenpräsident

Stuttgart - 22.07.2021, 10:45 Uhr

Mit der Ehrenpräsidentschaft würdigt der LAV Baden-Württemberg Beckers außergewöhnlichen Einsatz für den Berufsstand.  (Foto: LAV Baden-Württemberg)

Mit der Ehrenpräsidentschaft würdigt der LAV Baden-Württemberg Beckers außergewöhnlichen Einsatz für den Berufsstand.  (Foto: LAV Baden-Württemberg)


Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg hat am Mittwoch Fritz Becker zum Ehrenpräsidenten ernannt. Becker hatte den LAV 23 Jahre geführt und hatte zwölf Jahre lang an der Spitze des Deutschen Apothekerverbands gestanden, als er im Mai 2021 ausschied. Mit der Ehrenpräsidentschaft würdigt der LAV nun seinen außergewöhnlichen Einsatz für den Berufsstand. Er sei Vorbild – als Apotheker und Mensch.

Die amtierende Präsidentin Tatjana Zambo überreichte Fritz Becker sichtlich gerührt die Ehrung im Rahmen der am gestrigen Mittwoch stattgefundenen Mitgliederversammlung des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg. Der 70-jährige Becker wird damit für seinen „außergewöhnlichen Einsatz und seine Verdienste um die baden-württembergische Apothekerschaft“ gewürdigt. Er war im Mai dieses Jahres aus der Berufspolitik ausgeschieden.

Fritz Beckers berufspolitsicher Werdegang

Becker führte von 1998 an für mehr als 23 Jahre den Landesverband Baden-Württemberg und stand von 2009 bis Ende 2020 für insgesamt zwölf Jahre als Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands auch an der Spitze aller deutschen Apothekerverbände. Insgesamt blickt der Pforzheimer Apotheker auf mehr als drei Jahrzehnte berufspolitische Arbeit zurück. Er selbst machte sich nach seinem Pharmaziestudium in München und Freiburg 1982 in Pforzheim selbstständig. 1988 wählten ihn seine Kolleginnen und Kollegen der Region Pforzheim zu ihrem Sprecher, womit Becker in den Beirat des LAV einzog. Nur eine Legislaturperiode später wurde Becker in den Vorstand des Verbands gewählt, in dem er ab 1996 das Amt des Vizepräsidenten, ab 1998 das Amt des Präsidenten inne hatte. Im Jahr 2000 wurde Becker zusätzlich in den Vorstand des Deutschen Apothekerverbands gewählt und gehörte so auch dem geschäftsführenden Vorstand der ABDA an. Von 2009 bis 2020 stand Becker dann dem Deutschen Apothekerverband als Vorsitzender vor. Becker beendete seine berufspolitische Karriere Ende April 2021.

Seit dem Beginn seiner berufspolitischen, ehrenamtlichen Arbeit in den Apothekerverbänden begegnete Becker insgesamt zehn Bundesgesundheitsminister:innen aller parteipolitischer Couleur. Bei unzähligen Gesundheitsreformen habe er die Interessen der niedergelassenen Apotheker:innen vertreten und mit der Gesetzlichen Krankenversicherung immer wieder die Details der Arznei- und Hilfsmittelversorgung für die Apotheken im Land verhandelt, teilt der LAV Baden-Württemberg mit. Becker hielt engen Kontakt zur Industrie, zum Großhandel und zu Markt- und Kooperationspartnern. Seine vielen Kontakt- und Gesprächspartner:innen schätzen an ihm besonders seine Fähigkeit, zuzuhören, seine Offenheit, seine Bodenständigkeit und allem voran seine Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit.

Beckers unverrückbare Positionen

Für Fritz Becker gab es laut dem LAV absolut „unverrückbaren“ Positionen: Darunter die klare Trennung des ambulanten und des stationären Versorgungsbereichs, das klare Bekenntnis zur Apothekenpflicht für Arzneimittel, das eindeutige Bekenntnis zur Freiberuflichkeit und zur Unabhängigkeit der Apothekerinnen und Apotheker sowie das unverzichtbare Gebot, dass nur Apotheker:innen eine Apotheke besitzen dürfen. Unverrückbare Positionen, die das gesamte berufspolitische Handeln von Fritz Becker bestimmten.

Ausbau der Stuttgarter Geschäftsstelle

Becker engagierte sich gemeinsam mit Geschäftsführerin Ina Hofferberth für den Ausbau der Stuttgarter Geschäftsstelle zu einer Dienstleistungszentrale, die „an Professionalität und Leistungsspektrum keinen Vergleich zu den weiteren Apothekerverbänden in Deutschland scheuen muss“. Neben der politischen Arbeit kümmerte er sich bereits in den 1980er-Jahren um das heute fast schon selbstverständliche Apothekenmarketing. Er förderte und professionalisierte sowohl die Informations- als auch die Öffentlichkeitsarbeit der Apothekerschaft und setzte eine professionelle Rechtsberatung in der LAV-Geschäftsstelle um. 

Er erkannte schon früh die Bedeutung der Selbstmedikation für die Apotheke und steckte mit großem Weitblick besonders viel Herzblut in den immer breiter werdenden OTC-Markt. Becker suchte aktiv den Kontakt zu den Patienten und Selbsthilfeorganisationen und schaffte neue Kommunikationsformate. Er sei überall präsent gewesen, wo es um die Zukunft seines Berufsstandes ging.

Vorbild als Apotheker und Mensch

Gleichzeitig war und ist Fritz Becker seit fast 40 Jahren als vertrauensvoller Apotheker für seine Kund:innen und Patient:innen in seinen beiden Apotheken in Pforzheim und Eutingen da. Die amtierende Präsidentin Tatjana Zambo fasste Beckers Leistungen anlässlich der Ehrung so zusammen: „Fritz Becker ist uns Apothekerinnen und Apothekern als Kollege, als Apotheker, als freier Heilberufler, als Vertreter unserer gemeinsamen Sache und als Mensch ein wirkliches Vorbild. Die Ehrenpräsidentschaft in unserem Verband ist Ausdruck unseres tief empfundenen und ehrlichen Danks für seine aufopferungsvolle Arbeit für unsere Sache in den vergangenen drei Jahrzehnten.“



Deutsche Apotheker Zeitung
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.