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Ergebnisse der DAZ-Umfrage
Mehrheit befürchtet Imageschaden durch Ausfall der Zertifikatmoduls
Etwas mehr als eine Woche lang war es Apotheken nun nicht möglich, Impfzertifikate auszustellen. Der Deutsche Apotheker Verband (DAV) hat die Ausstellung zweitweise gestoppt, nachdem sich zwei IT-Experten mit gefälschten Dokumenten Zugang als Fake-Apotheke verschafft hatten. Seit dem gestrigen Donnerstag läuft die Ausstellung schrittweise wieder an. Laut einer nicht repräsentativen Umfrage der DAZ befürchtet aber nun die Mehrheit der Leserschaft einen Imageschaden für den Berufsstand. Bei der Informationspolitik der Verantwortlichen sehen fast alle viel Luft nach oben.
Über eine Woche konnten Apotheken nun keine digitalen COVID-19-Impfzertifikate ausstellen. Seit dem gestrigen Donnerstag ist das entsprechende Modul auf dem DAV-Portal zurück. Die Ausstellung der Zertifikate läuft nun nur noch über die TI – allerdings noch nicht störungsfrei und auch nicht in allen Apotheken. Grund für die Zwangspause war, dass sich zwei IT-Experten mit gefälschten Dokumenten einer nicht existierenden Apotheke in das Portal geschleust hatten.
Die Apotheker haben sich neben dem Ausfall vor allem über die Kommunikation der Verantwortlichen geärgert. Das geht aus einer nicht repräsentativen Umfrage der DAZ mit knapp über 900 Teilnehmenden hervor. Die ganz große Mehrheit (83,6 Prozent) gab dabei an, dass sie sich gar nicht informiert gefühlt hätten, die Informationspolitik ist in ihren Augen katastrophal gewesen. Etwas mehr als 15 Prozent sehen zwar Luft nach oben, sind aber nicht ganz so unzufrieden und nicht einmal 1 Prozent ist der Meinung, alle benötigten Informationen bekommen zu haben.
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Die Reaktionen der Kundschaft fielen der Umfrage zufolge etwa zur Hälfte verständnisvoll aus. Die andere Hälfte hatte kein Verständnis und es gab viele Diskussionen. Allerdings befürchtet die Mehrheit der Teilnehmer:innen (62,2 Prozent) durch die Probleme der vergangenen Woche einen echten Imageschaden für die Apotheken. Etwas mehr als ein Viertel (25,7 Prozent) gibt an, das nicht einschätzen zu können. Der Rest (12,1 Prozent) erwartet keine negativen Folgen.
Muss es beim DAV Konsequenzen geben?
Somit erscheint es auch nur logisch, dass ein Großteil (62,3 Prozent) der teilnehmenden DAZ-Leser:innen findet, das die Vorkommnisse personelle Konsequenzen beim DAV haben müssen. 14,9 Prozent sind hingegen der Meinung, die ganze Geschichte sei zu sehr aufgebauscht worden, der DAV habe gute Arbeit geleistet. 22,8 Prozent der Befragten ist es der Umfrage zufolge egal, ob es beim DAV Folgen aus dem Desaster gibt.
Im Hinblick auf das E-Rezept stimmt die ganze Geschichte die DAZ-Leserschaft nicht besonders zuversichtlich. Gut drei Viertel (75,8 Prozent) sind der Meinung, dass man sich auf die nächsten Sicherheitslücken gefasst machen können. 12,6 Prozent sehen das optimistischer: Man könne aus Fehlern lernen, sagen sie. Der Rest (11,7 Prozent) traut sich keine Bewertung hinsichtlich möglicher Folgen für das E-Rezept zu.
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