Braun Thermoscan pro 6000

Mögliche Verbrennungen durch Ohrthermometer

Stuttgart - 27.08.2021, 13:45 Uhr

Braun Thermoscan Pro 6000 kommt vor allem in Krankenhäusern zum Einsatz, aber auch ein Privatgebrauch ist nicht ausgeschlossen. Wichtig ist, das Ohrthermometer nach Reinigung ausreichend lange trocknen zu lassen, sonst kann es zur Überhitzung der Sondenspitze mit Verbrennungen kommen. (Foto: Screenshot Hilrom/Welch Allyn)

Braun Thermoscan Pro 6000 kommt vor allem in Krankenhäusern zum Einsatz, aber auch ein Privatgebrauch ist nicht ausgeschlossen. Wichtig ist, das Ohrthermometer nach Reinigung ausreichend lange trocknen zu lassen, sonst kann es zur Überhitzung der Sondenspitze mit Verbrennungen kommen. (Foto: Screenshot Hilrom/Welch Allyn)


Zu heiße Ohren durch Ohrthermometer: Der Hersteller des Braun Thermoscan Pro 6000 Ohrthermometer, Welch Allyn, warnt auf der Seite des BfArM vor einer potenziellen Überhitzung der Sondenspitze – und damit möglichen Verbrennungen des Gehörgangs.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) veröffentlichte am 24. August eine „dringende Sicherheitsinformation“ zum Braun Thermoscan Pro 6000 Ohrthermometer. Der Hersteller, Welch Allyn, Inc. (ein Unternehmen von Hillrom), beschreibt das potenzielle Risiko wie folgt: „Wenn das Gerät dem Eindringen von Flüssigkeit ausgesetzt ist und verwendet wird, bevor die Reinigungsflüssigkeit vollständig getrocknet ist, besteht die Gefahr einer Überhitzung des Gerätes und möglicherweise von Verbrennungen des Benutzers oder des Gehörgangs des Patienten“. Die Personengruppe mit dem größten Risiko seien Patienten, die nicht in der Lage sind, zu kommunizieren oder auf Hitzeexposition zu reagieren.

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So hätten das Unternehmen Berichte mit der Beschwerde erreicht, dass sich die Sondenspitzen des Ohrthermometers überhitzen könnten. Es sei eine gemeldete mittelschwere Verletzung im Zusammenhang mit diesem Problem bekannt. Bei Welch Allyn hat man das Problem untersucht. Das Unternehmen bestätigt nun, dass die Überhitzung der Sondenspitze auf das Eindringen von Flüssigkeit zurückzuführen ist. „Das Eindringen von Flüssigkeit führt zu einem inkonsistenten Verhalten des Sensors, wodurch die eingebaute Sicherheitsabschwächung (= Heizelement ausschalten) nicht richtig funktioniert“. Die meisten Ohrthermometer zeigten eine Überhitzung der Sondenspitze bereits beim Einschalten an – durch ein grünes Blinklicht (statt einem durchgehend leuchtenden grünen Licht) um die Einschalttaste oder dadurch, dass mehrere Einschaltvorgänge erforderlich sind, bis das Gerät zum Messen bereit ist.

Gerät nach Überhitzung (und Trocknung) wieder einsetzbar

Welch Allyn hat auch untersucht, ob eine einmalige Überhitzung das Ohrthermometer für den weiteren Einsatz disqualifiziert. Das scheint nicht der Fall zu sein. Das Gerät weise nach dem Trocknen dieses Problem nicht mehr auf, wenn es zuvor ordnungsgemäß gereinigt wurde.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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