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Deutscher Apothekertag
Delegierte stimmen für COVID-19-Impfungen in den Apotheken
Zoff mit Ärzten vermeiden oder selbstbewusst auftreten?
Stefan Fink, Chef des Thüringer Apothekerverbands, sieht das völlig anders. Er hält es für den falschen Weg, den ohnehin schwelenden Konflikt mit der Ärzteschaft zum Thema Impfen in den Apotheken weiter zu befeuern. Er erinnerte daran, dass die Apotheken nun die pharmazeutischen Dienstleistungen vor der Brust hätten, die Fink zufolge viele Ressourcen beanspruchen werden. „Wozu sollen wir jetzt Impfungen anbieten, die uns wirtschaftlich nichts bringen?“
Berend Groeneveld, Vorsitzender des Landesapothekerverbands Niedersachsen, schlug einen seiner Auffassung nach taktisch klugen Weg vor: Die Delegierten sollten den Antrag ablehnen, um der Konfrontation mit der Ärzteschaft aus dem Weg zu gehen. Er vermutet, dass in der kommenden Legislaturperiode die Politik ohnehin mit dem Wunsch nach COVID-19-Auffrischimpfungen an die Apotheker:innen herantreten werde. „Diskussionen mit den Ärzten würden uns nur schaden.“
Dem widersprach Göran Donner von der Sächsischen Landesapothekerkammer entschieden: Den Antrag abzulehnen, würde die Apothekerschaft wie das berühmte Kaninchen vor der Schlange aussehen lassen. Donner forderte die Kolleginnen und Kollegen auf, selbstbewusst aufzutreten. „Wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken, auch nicht vor den Ärzten.“ Dem folgte letztlich auch die Mehrheit der Delegierten: Sie stimmten mit 267 Ja-Stimmen für den Antrag des BAV. Dagegen sprachen sich 138 der Stimmberechtigten aus.
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