NovoRapid® PumpCart® (Insulin aspart) 100 Einheiten/ml in den Packungsgrößen 5 Patronen x 1,6 ml und 25 Patronen x 1,6 ml in der Bündelpackung (PZN 10180724 bzw. PZN 11072505)
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Lieferengpass bei NovoRapid PumpCart
Umstellung auf ein anderes Insulin bei Insulinpumpentherapie
Wenn dieser Tage ein Patient oder eine Patientin mit einem Rezept über „NovoRapid PumpCart“ in die Apotheke kommt, muss an den Diabetologen oder die Diabetologin verwiesen werden. Grund ist ein Lieferengpass des Präparats, das Insulin aspart in Patronen für Insulinpumpen wie Accu-Chek-Insight oder die YpsoPump bei Diabetes mellitus enthält. Welche Alternativen stehen zur Überbrückung des Lieferengpasses zur Verfügung?
Zwar schätzt die Firma Novo Nordisk Pharma GmbH, dass ihr Produkt NovoRapid® PumpCart® bis Mitte November wieder verfügbar sein wird. Dennoch dürften ab Ende September nun einige Insulinpumpenanwender:innen des Präparats verunsichert sein, weil sie von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin darüber informiert wurden, dass Ihre Therapie umgestellt werden muss. Denn wie die die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) aktuell informiert, besteht ein Lieferengpass bei:
Bei PumpCart® handelt es sich um vorgefüllte Patronen für Systeme zur kontinuierlichen subkutanen Insulininfusion (CSII). Anwender:innen mit Diabetes mellitus des Pumpemsystems Accu-Chek®-Insight (Roche) oder der YpsoPump® (Ypsomed) können betroffen sein.
Ärztliches Fachpersonal sei schon frühzeitig informiert worden, heißt es in der AMK-Meldung, sodass zunächst keine Rezepte mehr über NovoRapid® PumpCart® in der Apotheke vorgelegt werden sollten. Tritt dieser Fall doch ein, soll die Apotheke an einen Diabetologen oder eine Diabetologin verweisen. Diese könnten dann eine alternative Behandlung anbieten. Doch welche Alternativen stehen zur Wahl?
Ob Accu-Chek Insight oder YpsoPump – Fiasp ist eine Alternative
Auf den Internetseiten von Novo Nordisk sind die zusätzlichen Informationen, die an die Ärzt:innen verschickt wurden, als PDF im geschützten Bereich einsehbar. Dort heißt es zum Grund des Lieferengpasses:
Grund für diesen Engpass ist, dass sich der weltweite Bedarf unvorhergesehener Weise schneller erhöht hat als die laufenden, aktuellen Produktionskapazitäten auszubauen waren. Es bestehen keine Sicherheitsbedenken für das Produkt.“
Auch ein Schreiben zur Information der Patient:innen kann dort heruntergeladen werden. Darin wird betont, dass die Umstellung unter strenger medizinischer Überwachung erfolgen muss, weil jede Änderung der Insulintherapie zu einer instabilen Stoffwechselsituation führen kann.
Mit welchen alternativen Therapieformen die Patient:innen rechnen können, ist einem gesonderten Dokument mit medizinischen Hinweisen zu entnehmen. Demnach kann für beide genannten Pumpensysteme das Insulin mit dem Präparatenamen Fiasp® verordnet werden – und zwar nicht nur für die Überbrückung des Lieferengpasses, sondern „auch generell“, heißt es.
Sowohl NovoRapid® als auch Fiasp® enthalten nämlich als Wirkstoff Insulin aspart. Und auch wenn das auf der Herstellerseite von Novo Nordisk noch gar nicht ersichtlich ist, auch Fiasp® ist in der PumpCart® verfügbar und damit für beide Pumpen zugelassen. Es sei kostengleich zu NovoRapid® und nicht von dem Lieferengpass betroffen, erklärt Novo Nordisk.
Zu beachten ist jedoch, dass Fiasp® PumpCart® aufgrund der Zulassung beim Pumpemsystem Accu-Chek®-Insight (Roche) nur ohne „Diabeloop“ (Hybrid-Closed-Loop-System zur automatisierten Anpassung der Insulindosis) angewendet werden kann.
Vorsicht früherer Wirkeintrtitt
Prinzipiell könne die Umstellung von NovoRapid® PumpCart® auf Fiasp® in der PumpCart® auf einer 1:1 Basis vorgenommen werden, heißt es. Allerdings müssten Unterschiede in der Pharmakokinetik beachtet werden:
Fiasp hat einen früheren Wirkeintritt im Vergleich zu NovoRapid, was zu einer anschließenden erhöhten blutzuckersenkenden Wirkung führt. Die Wirkdauer ist bei Fiasp im Vergleich zu NovoRapid kürzer. Aus diesem Grund kann es unter Fiasp im Vergleich mit anderen kurzwirksamen Insulinanaloga zu früher auftretenden Hypoglykämien kommen. Die betroffenen Patienten müssen über den früheren Wirkeintritt informiert werden.“
Grund für den schnelleren Wirkeintritt ist laut Fachinformation von Fiasp® das zusätzlich enthaltene Nicotinamid (Vitamin B3), wodurch im Vergleich mit NovoRapid® eine schnellere anfängliche Resorption von Insulin erreicht werde.
Bei der YpsoPump gibt es weitere Alternativen
Anwender:innen der YpsoPump® können laut Novo Nordisk, nicht nur auf Fiasp®, sondern auch auf ein anderes kurzwirksames für die Pumpe zugelassenes Insulinanalogon umgestellt werden. Dazu sind jedoch die Angaben des Pumpenherstellers zu beachten. Auf dem entsprechenden Internetauftritt werden neben Fiasp® und NovoRapid® auch Humalog® (Insulin lispro von Lilly), Apidra® (Insulinglulisin von Sanofi) und Lyumjev® (Insulin lispro von Lilly) als kompatibel mit der YpsoPump® aufgezählt. Allerdings ist zwischen dem selbst befüllbaren Reservoir und einsetzbaren Patronen (PumpCart®) zu unterscheiden.
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In der Fachinformation von Fiasp® heißt es (Stand September 2020): „Falls die Anwendung einer Infusionspumpe notwendig ist, sollte eine Durchstechflasche oder eine PumpCart® Patrone verwendet werden.“ Außerdem gilt grundsätzlich: „Patienten, die Fiasp® mit Hilfe einer CSII anwenden, müssen für den Fall, dass die Pumpe versagt, auch in der Gabe von Insulin per Injektion geschult sein und eine alternative Insulintherapie bei sich haben.“
Es muss also nicht unbedingt eine PumpCart® Patrone sein, auch eine einfache Durchstechflasche funktioniert und sollte für den Notfall immer mitgeführt werden. Und natürlich geht es auch ganz ohne Pumpe: Als „Übergangslösung“ könne der NovoRapid® FlexPen® eingesetzt werden, er sei vom Lieferengpass nicht betroffen, erklärt Novo Nordisk.
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