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Bilanz ziehen nach der Flutkatastrophe
Drei Monate nach der Flut: Millionen-Schäden bei Apotheken und die Kunden „im Exil“
Keine Heizung in den kalten Monaten in betroffenen Gebieten?
Und auch mit Blick auf den nahenden Herbst und Winter seien die Apotheker in der Region besorgt. „Viele Apotheken fürchten, dass es in den kommenden Herbst- und Wintermonaten keine Heizung in den Apotheken geben wird. Einige Apotheken versuchen, die Versorgung der Bevölkerung aus provisorischen Räumen oder aus Containern heraus aufrechtzuerhalten. Einige Ortsteile sind unbewohnt und nachts menschenleer. Ob und wann hier wieder eine Infrastruktur aufgebaut wird, ist offen, obwohl Bundes- und Landesregierung alle Kraft darauf verwenden, eine Zukunftsperspektive zu vermitteln“, sagt die Sprecherin.
Unterdessen hat das Bundesland Rheinland-Pfalz zumindest für das zusammengebrochene Internet in der Region eine Lösung. Betroffenen, darunter auch Apothekern, stellt man einem Bericht von „Business-Insider" zufolge kostenlos das satellitengestützte Internetprojekt „Starlink“ des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX von Unternehmer Elon Musk zur Verfügung.
In NRW kann man die Schadenssumme noch nicht genau beziffern
Auch in Nordrhein-Westfalen traf es viele Apotheker, etwa in Erftstadt, Swisttal oder auch Wuppertal. „Vom Hochwasser waren in diesem Jahr 50 Apotheken in unserem Kammerbezirk betroffen. Dies unterschiedlich stark – eine bleibt dauerhaft geschlossen, andere waren nur wenige Tage beeinträchtigt, sind also schon wieder im regulären Vollbetrieb. Andere waren und sind so stark betroffen, dass Notdienst oder regulärer Betrieb nicht oder nur eingeschränkt realisiert werden können“, erklärt Jens Krömer, Sprecher für die Apothekenkammer Nordrhein.
Dabei können man die Schadenssumme noch nicht angeben, die Bestimmung der Schäden durch Gutachter sei größtenteils noch nicht abgeschlossen. „Etwa die Hälfte der Apotheken ist zu einer Art Regelbetrieb zurückgekehrt – die andere Hälfte ist weiterhin von befristeten Schließungen und einer Art Notbetrieb betroffen“, sagt Krömer.
Die Verbände und Kammern hätten dabei versucht, den Betroffenen zu helfen, betont auch Engel-Djabarian. „Als Verband tun wir alles, um den Betroffenen wenigstens den Rücken freizuhalten – zum Beispiel, weil Abgabebestimmungen nicht eingehalten werden konnten. Der Apothekerverband Rheinland-Pfalz hat sehr früh bei den Primärkassen AOK Rheinland-Pfalz/Saarland und IKK Südwest Abgabeerleichterungen erwirkt, damit die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung nicht durch Retaxationsrisiken vereitelt wird“, sagt die LAV-Sprecherin.
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