Offizin, Backoffice, Herstellung, Heimversorgung, Versand

Benötigen Apotheken mehr als eine SMC-B-Karte?

Stuttgart - 04.10.2021, 07:00 Uhr

Die SMC-B-Karten werden bei der Installation der TI-Technik in eines der Kartenterminals gesteckt  (c / Foto: Schelbert)

Die SMC-B-Karten werden bei der Installation der TI-Technik in eines der Kartenterminals gesteckt  (c / Foto: Schelbert)


Gematik für die Ausgabe mehrere SMC-B-Karten

Die Gematik wiederum hält die Verwendung mehrerer SMC-B-Karten für sinnvoll. Apotheken, in denen neben dem persönlichen Kundenkontakt auch eine Zyto- bzw. Sterilherstellung, Heimversorgung oder Versandhandel läuft, könnten davon profitieren, zur eindeutigen Adressierung organisatorischer Einheiten mehrere Telematik-IDs zu nutzen. Dies sei im Gesetzestext auch explizit vorgesehen:


Die Gesellschaft für Telematik [Gematik] betreibt den elektronischen Verzeichnisdienst der Telematikinfrastruktur. Sie kann Dritte mit dem Betrieb beauftragen. Der elektronische Verzeichnisdienst kann die Daten enthalten, die erforderlich sind für die Suche, Identifikation und Adressierung von
 1.  Leistungserbringern,
 
2.  organisatorischen Einheiten von Leistungserbringern und
 
3.  allen anderen angeschlossenen Nutzern von Anwendungen und Diensten der Telematikinfrastruktur.“

SGB V §313 Abs. 1 Satz 2


Vor diesem Hintergrund spricht die Gematik gegenüber der DAZ die explizite Empfehlung aus, dass Kammern ihren Mitgliedern die Möglichkeiten schaffen, mehrere SMC-B auszugeben. Somit können Apotheken mit mehreren Organisationseinheiten auch mehrere SMC-B-Karten mit unterschiedlichen Telematik-IDs einsetzen.

Dieses Angebot steht übrigens auch den großen EU-Arzneimittelversendern offen. Es ist Aufgabe der Gematik nach SGB V §340 Abs. 4 in den dort genannten Fällen die Ausgabe vorzunehmen. Dazu gehöre auch die Option zur Beantragung mehrerer SMC-B-Karten, erklärt die Gematik auf Nachfrage. Wie viele SMC-B-Karten je Versender ausgeliefert wurden, beziffert sie nicht konkret. Aus der Branche hört man von unbestätigten Schätzungen im zweistelligen Bereich.



Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Typisch

von Karl Friedrich Müller am 04.10.2021 um 8:30 Uhr

der Aufwand für die sogenannte Digitalisierung wird immer größer, bleibt, wenn man echte Vorsorge betreiben will, am Betrieb hängen, während die Kammern sich auf bürokratische Positionen zurückzieht, im FAX Zeitalter bleibt.
es ist unfassbar und unerklärlich, wie wir mit so borniertem Personal weiterkommen sollen.
Tut mir leid. Aber da kommt mir die Galle hoch, wenn man für Abläufe überhaupt kein Verständnis bringt, weil man viel zu weit weg ist vom Alltag und der Realität.
Aber allen möglichen unwichtigen Quatsch bei einer Begehung prüfen wollen. So kann das nicht weitergehen, wenn Apotheken weiter erfolgreich sein sollen.

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