Töchter und Enkel der ABDA

Licht im Netzwerk: Die Unternehmensfamilie rund um die ABDA

Süsel - 18.11.2021, 07:00 Uhr

Die Avoxa als unmittelbare Tochter der ABDA hat in ihrem letzten bisher publizierten Geschäftsbericht für 2019 liquide Mittel in Höhe von 49,2 Millionen Euro ausgewiesen. (Screenshot: avoxa.de / DAZ)

Die Avoxa als unmittelbare Tochter der ABDA hat in ihrem letzten bisher publizierten Geschäftsbericht für 2019 liquide Mittel in Höhe von 49,2 Millionen Euro ausgewiesen. (Screenshot: avoxa.de / DAZ)


Die Arbeit der ABDA als Interessenvertretung für die Apotheker mündet vielfach in wirtschaftliche Tätigkeiten. Darum hat die ABDA um sich herum mehrere wirtschaftende Unternehmen angesiedelt. Wie hängen Tochterunternehmen und weitere Organisationen rund um die ABDA zusammen? Wer macht was? Besonders spannend ist dabei die Frage: Was wird aus den erwirtschafteten Gewinnen? Um dies alles geht es in einem Beitrag in der neuen Ausgabe der DAZ.

Bei wirtschaftlichen Tätigkeiten sollten zumindest auf Dauer Gewinne entstehen. Das widerspricht allerdings dem Konzept eines Verbandes ohne Gewinnabsicht. Dies ist ein wesentlicher Grund, weshalb viele Verbände wirtschaftende Tochtergesellschaften haben. Rund um die ABDA besteht allerdings ein ganzes Netzwerk aus Unternehmen und Organisationen. Wie diese zusammenhängen, zeigt ein Beitrag in der heutigen Ausgabe der DAZ.

Bunte Mischung von Medien bis zur Zertifizierung

Das prominenteste Unternehmen dieses Netzwerkes ist vermutlich die Avoxa. Das Medienunternehmen wird von der ABDA selbst als „starke Stimme im Apothekenmarkt“ bezeichnet. Die Avoxa hat wiederum einige ihrer Aktivitäten in vier Tochtergesellschaften ausgegliedert. Eine davon ist die Netzgesellschaft Deutscher Apotheker (NGDA), die den Apothekenserver für Securpharm betreibt und für viele weitere digitale Aufgaben zuständig ist. Weitere Töchter sind die Ravati Seminare GmbH und die Versicherungsstelle für Apotheker (VfA). Außerdem ist die Avoxa zur Hälfte an „pharma4u“ beteiligt.

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Offenbar ist die Vielfalt der Beteiligungsstruktur zum Teil historisch gewachsen. In anderen Fällen ergibt sie sich aus inhaltlichen Erfordernissen. So ist beispielsweise die Marketinggesellschaft Deutscher Apotheker (MGDA) als Dienstleister für die Pharmaindustrie und Apotheken eine Tochter des Deutschen Apothekerverbandes (DAV). Damit ist diese sehr wirtschaftsorientierte Tätigkeit nicht der ABDA zuzuordnen. Die MGDA ist laut Handelsregister auch die Mutter der Agentur für Präqualifizierung (AfP). Diese muss als Zertifizierungsstelle unabhängig arbeiten. Doch die Präqualifizierung der Apotheken sorgt in den Apotheken immer wieder für Unmut. Daraufhin hatte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening bei der Mitgliederversammlung des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern angekündigt, die AfP neu aufzustellen, damit diese die Apotheken unterstütze. Dabei ist offenbar eine Gratwanderung zwischen Unabhängigkeit und Wertschätzung gefragt.

Was wird aus dem vielen Geld?

Andere Fragen stellen sich bei der Verwendung der Gewinne der wirtschaftenden Tochterunternehmen. Diese Gewinne sind wirtschaftlich der jeweiligen Muttergesellschaft zuzuordnen, aber sie können aus steuerlichen Gründen nicht wie bei einem Konzern automatisch zur ABDA als nicht gewinnorientiertem Verband zurückfließen. Außerdem sollte sich ein Verband nicht von solchen Einnahmen abhängig machen. Dabei geht es um erhebliche Beträge. 

Dieser Artikel erschien in der DAZ
Ausgabe 46 / 2021, Seite 36

Die Avoxa als unmittelbare Tochter der ABDA hat in ihrem letzten bisher publizierten Geschäftsbericht für 2019 liquide Mittel in Höhe von 49,2 Millionen Euro ausgewiesen. Diese Bilanz der Avoxa macht einen sehr gesunden Eindruck. Auch wenn die Pandemie möglicherweise Spuren hinterlässt, bleibt zu fragen, was langfristig mit diesen Gewinnen geschehen soll. Auch darum geht es in der heutigen DAZ.


Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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