Spahn verteidigt Biontech-Bestellobergrenzen

„Ich kann keinen Impfstoff ausliefern, der nicht da ist"

Berlin / Stuttgart - 22.11.2021, 10:30 Uhr

Jens Spahn verteidigt die heftig kritisierten Bestellobergrenzen für Corona-Impfstoff von Biontech. (s / Foto: IMAGO / IPON)

Jens Spahn verteidigt die heftig kritisierten Bestellobergrenzen für Corona-Impfstoff von Biontech. (s / Foto: IMAGO / IPON)


Ärztevertreter sehen viele praktische Probleme 

Auch bei der Gesundheitsministerkonferenz der Länder (GMK) soll am Montag über die Bestellgrenzen gesprochen werden, wie der bayerische Ressortchef und GMK-Vorsitzende Klaus Holetschek (CSU) angekündigt hat. Spahn will sich am Vormittag bei einer kurzfristig angekündigten Pressekonferenz in Berlin zum Impfen mit Moderna und Biontech äußern. Mit dabei sind zwei Impfstoff-Experten: der Leiter der Forschungsgruppe für Infektionsimmunologie und Impfstoff-Forschung der Berliner Charité, Leif Erik Sander, und der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Professor Klaus Cichutek.

Ärztevertreter hatten auf viele praktische Probleme hingewiesen, die die Entscheidung mit sich bringen könnte. Befürchtet wird, dass Menschen, die schon Auffrischungsimpfungen mit Biontech vereinbart haben, zögern könnten, wenn ihnen Moderna angeboten wird, und dass in den Praxen durch viele Nachfragen und Umbuchungen deutliche Mehrarbeit entsteht. Moderna wird außerdem nur für Menschen ab 30 Jahren und nicht für Schwangere empfohlen.

„Die Impfstoffe von Moderna und Biontech sind nahezu baugleich“

Der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Professor Carsten Watzl, betonte, die Impfstoffe von Moderna und Biontech seien nahezu „baugleich“. „Daher ist es für die meisten Personen unproblematisch, wenn sie statt Biontech jetzt Moderna bekommen, und zwar egal ob Erstimpfung oder Booster“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Unionsfraktionsvize Thorsten Frei (CDU) sagte der „Welt“, es gehe jetzt darum, „alles dafür zu tun, dass sowohl die Erst- und Zweitimpfungen als auch die Auffrischungsimpfungen zulegen“. Dafür stünden bis Jahresende insgesamt 50 Millionen Impfdosen zur Verfügung. „Wir sollten jetzt alle Diskussionen unterlassen, die die Impfbereitschaft abbremsen könnten.“



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1 Kommentar

Moderna

von Holger am 24.11.2021 um 13:55 Uhr

Die Lager mit Comirnaty laufen doch nicht wirklich leer, sondern es liegt noch eine größere Menge Moderna herum, die zu verfallen droht. Aber anstatt die Produktvorteile herauszustellen ("Es geht viel schneller, weil der nicht aufgelöst werden muss"), macht Herr Spahn Moderna kommunikativ zum Ladenhüter - miese Strategie.

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