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Impfen außerhalb der Arztpraxen
Wieler: Müssen standesrechtliche Beschränkungen aufheben
RKI-Chef Wieler bekräftigte heute vor Journalisten in Berlin seine Forderung, alle Kräfte im Kampf gegen die Corona-Pandemie zu mobilisieren. Dazu zählt für ihn auch, das Impfangebot gegen COVID-19 deutlich auszuweiten. Sollten dem standesrechtliche Beschränkungen entgegenstehen, gelte es nun, diese temporär außer Kraft zu setzen. Die ABDA betont derweil erneut, dass auch die Apotheken impfen könnten.
Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Professor Lothar Wieler, hat sich bereits vor gut einer Woche öffentlich dafür starkgemacht, Impfungen gegen COVID-19 auch in den Apotheken zu erlauben. „Wir sind in einer Notlage, und in einer Notlage muss man bestimmte Dinge großzügig gestalten“, sagte Wieler vergangene Woche bei einer Online-Diskussionsveranstaltung mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU). Deshalb sei er ganz klar dafür, dass unter anderem Apotheker:innen impfen sollten. „Je schneller geimpft wird, desto besser.“ Es brauche jedes niedrigschwellige Angebot. „Sonst kriegen wir diese Krise nicht in den Griff.“
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Am heutigen Freitag sprach er sich bei einer Pressekonferenz in Berlin noch einmal dafür aus, das Impfangebot so stark wie nur möglich auszuweiten. Standesrechtliche Beschränkungen, wie sie zum Beispiel für Apotheken gelten, dürfen diesem Kraftakt aus seiner Sicht nicht entgegenstehen. Angesichts der aktuellen Notlage riet er eindringlich dazu, solche Hindernisse beim Impfen temporär „einfach aufzuheben“. Er appellierte an die Politik, alle Barrieren zu senken, um die Menschen hierzulande schnellstens impfen zu können. Wieler berichtete, er selbst sei in den Praxen stets von Arzthelferinnen geimpft worden und habe sich dabei immer wohlgefühlt. „Ich sehe keinen Grund, warum das Impfen nicht auch außerhalb der Praxen möglich sein sollte.“
ABDA: Keine übertriebenen Erwartungen
Auch die ABDA äußerte sich heute erneut zu der Idee, COVID-19-Impfungen in den Apotheken anzubieten. In den vergangenen Tagen hatten zahlreiche Politiker:innen unterschiedlicher Parteien und verschiedene Akteure im Gesundheitswesen dies vorgeschlagen oder gefordert. Dazu erklärt nun Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA, in einer Pressemitteilung: „Wenn der Gesetzgeber das will und Verstärkung an der Front der Impfenden gefordert ist, könnten wir Auffrischungsimpfungen in Apotheken ermöglichen. Es gibt derzeit bundesweit etwa 2.600 Apothekerinnen und Apotheker, die eine Impfschulung absolviert haben, damit sie an regionalen Pilotprojekten zur Grippeschutzimpfung in Apotheken teilnehmen können. Kolleginnen und Kollegen aus dieser Gruppe wären am schnellsten einsatzfähig. Bei allen anderen bräuchte es natürlich etwas Zeit zur Vorbereitung.“
Die Präsidentin warnte allerdings auch vor übertriebenen Erwartungen. „Wir können im Moment nicht sagen, wie viele Impfungen Apotheken bis zum Frühjahr stemmen könnten. Die Apothekenteams sind auch mit anderen pandemiebedingten Aufgaben ziemlich eingespannt. Jede Apotheke müsste für sich entscheiden, ob sie Impfungen anbieten kann. In Summe bin ich aber sicher, dass wir einen nennenswerten Beitrag leisten könnten.“
2 Kommentare
Impfen
von Martina Koch am 29.11.2021 um 16:23 Uhr
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Impfen
von Gert Müller am 26.11.2021 um 15:51 Uhr
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