Sotrovimab: Wirkung auch gegen Omikron

Drittes Corona-Antikörperpräparat für die EU

Stuttgart - 20.12.2021, 15:15 Uhr

Der nun in der EU zugelassene Corona-Antikörper soll auch gegen die Omikron-Variante wirken. (s / Foto: Mongkolchon / AdobeStock) 

Der nun in der EU zugelassene Corona-Antikörper soll auch gegen die Omikron-Variante wirken. (s / Foto: Mongkolchon / AdobeStock) 


Wirksamkeit bei Omikron

Allerdings hat GSK Sotrovimab zu einem Zeitpunkt entwickelt, zu dem es noch keine Omikron-Variante gab – die meisten der Studienpatienten waren laut EMA mit dem ursprünglichen Virus infiziert, einige auch mit der Alpha- oder Epsilon-Variante. Wirkt der Antikörper auch bei COVID-19-Patienten, die sich mit Omikron angesteckt haben? Immerhin zeigt Omikron – verglichen mit dem ursprünglichen Wuhan-Virus – mehr als 30 Mutationen im Spikeprotein. Denkbar ist folglich durchaus, dass eine davon die Bindungsstelle von Sotrovimab betrifft, Sotrovimab nicht mehr „passt“ und bindet und SARS-CoV-2 damit auch nicht abfängt. Erste Daten aus dem Labor stimmen jedoch zuversichtlich. „Die ersten Ergebnisse weisen darauf hin, dass der monoklonale Antikörper seine Aktivität auch gegenüber der neuen Virusvariante beibehält“, teilte GSK mit. Diese Daten müssten jedoch noch in weiteren In-vitro-Pseudovirentests bestätigt werden. Auch die EMA ist optimistisch: „Auf der Grundlage von Laborstudien wird davon ausgegangen, dass Xevudy® auch gegen andere Varianten (einschließlich Omikron) wirksam ist.“

Wie unterscheiden sich Sotrovimab, Casirivimab/Imdevimab und Regdanvimab?

Obwohl sich alle drei der nun zugelassenen SARS-CoV-2-Antikörperpräparate gegen das Spikeprotein des Virus richten, unterscheiden sich die Arzneimittel voneinander – in der exakten Bindungsstellen am Spikeprotein und auch in den Anwendungsgebieten und Applikationswegen. So darf Regdanvimab, wie auch Sotrovimab, als intravenöse Infusion ausschließlich zur Behandlung von COVID-19-Patienten angewendet werden. Casirivimab/Imdevimab hingegen dürfen neben der Behandlung auch zur Prävention von COVID-19 eingesetzt werden (Prä- und Postexpositionsprophylaxe), und zwar als Infusion oder subkutane Injektion. 

Auch gibt es erste Daten zur Wirksamkeit von Casirivimab/Imdevimab und Regdanvimab gegen Omikron. Diese stimmen jedoch nicht ganz so zuversichtlich wie bei Sotrovimab: Professor Sandra Ciesek von der Universitätsklinik Frankfurt am Main twitterte jüngst Daten zur Wirksamkeit von COVID-19-Impfstoffen und von Casirivimab/Imdevimab gegen die Omikron-Variante: Die beiden Corona-Antikörper waren der Virologin zufolge wirkungslos. Auch bei Regdanvimab wird die Wirksamkeit bezweifelt.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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