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Neufassung des Perspektivpapiers 2030
Apotheke soll zum Drehkreuz im Gesundheitswesen werden
Mehr Raum für pharmazeutischen Dienstleistungen
Mehr Raum als zuvor nehmen die pharmazeutischen Dienstleistungen ein. Zwar spielten auch in der ersten Version Medikationsanalyse und -management eine große Rolle, doch da nun die honorierten Dienstleistungen kurz vor der Umsetzung stehen, hat das Gebiet eine andere Bedeutung gewonnen. Unter der Überschrift „Weiterentwicklung der pharmazeutischen Dienstleistungen“ steht dazu: „Die öffentlichen Apotheken beobachten die Entwicklung des Versorgungsbedarfs. Sie erarbeiten dazu passgenaue pharmazeutische Dienstleistungen und setzen sich für deren Implementierung ein.“
Der Trivialisierung entgegenwirken
Offenbar als Reaktion auf die zunehmende Marktmacht der Versender greift die neue Version des Perspektivpapiers das Thema „Der Trivialisierung von Arzneimitteln entgegenwirken“ auf. Dabei wird davor gewarnt, Medikamente wie beliebige Konsumgüter zu betrachten, da ansonsten ihre Trivialisierung drohe: „Die Einnahme wird verharmlost, Fehl- und Mehrgebrauch sind die Folge.“ Der Trivialisierung müsse man konsequent entgegenwirken mit „Verbraucherschutznormen, die unter anderem in der Verschreibungspflicht sowie der Apothekenpflicht in Verbindung mit der freien Apothekenwahl ihren Ausdruck finden“. Diese müssten erhalten und bei Bedarf geschärft werden, heißt es weiter. Damit dürfte insbesondere auf die Aufweichung der Verschreibungspflicht durch Internetportale, die eine Verordnung von Rx-Arzneimitteln auf Basis eines Fragebogens ermöglichen, angespielt werden. Zudem müssten Anreize für Fehl- und Mehrgebrauch vermieden werden, genannt werden unangemessene Werbung und Preisdumping im OTC-Bereich. „Diese Prinzipien sind auch bei Entscheidungen auf europäischer Ebene zu berücksichtigen. Auf dem Gebiet der Arzneimittelversorgung rechtfertigt der Verbraucherschutz partielle Einschränkungen von Grundfreiheiten des Binnenmarktes“, wird abschließend betont.
Drei Themenfelder stärker herausgearbeitet und ergänzt
In der Pressemeldung äußert ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening zu der neuen Fassung: „Mit der Digitalisierung des Gesundheitswesens, dem Kampf gegen die Trivialisierung von Arzneimitteln und der Schaffung von gesellschaftlichem Nutzen durch neue Dienstleistungen sind nun drei Themenfelder stärker herausgearbeitet und ergänzt, die unsere Arbeit künftig bestimmen werden. Ich freue mich, dass wir das Update in einem kompakten Verfahren mit Kammern und Verbänden so schnell hingekriegt haben.“ Jetzt sollen aus dem Papier Handlungsfelder für die konkrete berufspolitische Arbeit abgeleitet werden, heißt es weiter.
Die neue Version des Perspektivpapiers kann hier abgerufen werden.
2 Kommentare
Apotheke 2030
von Barth Christiane am 14.01.2022 um 12:22 Uhr
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Fazit
von Dr. Peter M. Schweikert-Wehner am 14.01.2022 um 8:19 Uhr
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