Gesundheitsministerkonferenz

Doch weiterhin PCR-Tests für alle

Stuttgart/Berlin - 01.02.2022, 11:10 Uhr

Wer eine rote Kachel in der Corona-Warn-App hat, soll auch weiterhin Anspruch auf einen PCR-Test haben, man muss nur möglicherweise länger auf sein Ergebnis warten. (Foto: IMAGO / Lobeca)

Wer eine rote Kachel in der Corona-Warn-App hat, soll auch weiterhin Anspruch auf einen PCR-Test haben, man muss nur möglicherweise länger auf sein Ergebnis warten. (Foto: IMAGO / Lobeca)


PCR-Tests können auch weiterhin breit eingesetzt werden, zum Beispiel zur Bestätigung eines positiven Schnelltests. Das haben Agenturmeldungen zufolge die Gesundheitsminister der Länder am gestrigen Montag in ihrer Videoschalte mit dem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) festgelegt. Die Pläne, nur noch Beschäftigte in bestimmten sensiblen Bereichen zu testen, sind damit offenbar hinfällig. Aufgrund der hohen Auslastung der Labore, sollen die Tests von Pflegepersonal, Ärzten und Co. aber vorrangig behandelt werden.

Wegen der Omikron-Welle mit der hohen Zahl an Infizierten stoßen die Labore derzeit an ihre Kapazitätsgrenzen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte bereits angekündigt, dass es eine neue Reihenfolge geben soll. So sollen PCR-Tests zum Nachweis einer Corona-Infektion künftig vorrangig für Menschen aus dem Gesundheitswesen zur Verfügung stehen. Gleichzeitig soll der Anspruch auf diese hochwertigen, genauen Tests aber für alle Menschen bestehen bleiben. Darüber hat Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) am gestrigen Montag nach einer Videoschalte mit ihren Länderkollegen und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) informiert. Die diskutierten Vorschläge, dass beispielsweise nach einem positiven Schnelltest oder einem Warnhinweis in der Corona-Warn-App der Anspruch ganz entfallen sollte, sind damit offenbar vom Tisch. Unter anderem der Deutsche Städtetag hatte diesen Ansatz kritisiert und gefordert, verstärkt auch auf PoC-PCR-Tests zu setzen. 

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„Die Testverordnung ist Sache des Bundes. Das Bundesgesundheitsministerium ist gehalten, diese alsbald zu veröffentlichen“, sagte Grimm-Benne am Montagabend. Sie hoffe, dass dies noch in dieser Woche erfolge, so die SPD-Politikerin, die aktuell Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz ist. 

Mit der neuen Testverordnung könnte außerdem eine Erhöhung des Honorars für PoC-Nat-Test auf 40 Euro statt bisher 30 Euro umgesetzt werden. Dies könnte dafür sorgen, dass auch Apotheken künftig PoC-NAT-Test nicht nur für Selbstzahler, sondern nach Testverordnung anbieten. Bislang ist das wirtschaftlich nicht darstellbar. 

Gegebenenfalls müssten die Menschen wegen der Priorisierung damit rechnen, dass es etwas länger dauere, bis sie ihr PCR-Testergebnis erhielten, so Grimm-Benne. Die Priorisierung sei Aufgabe der Labore. Für Sachsen-Anhalt könne die Testkapazität beispielsweise von wöchentlich etwa 10.000 PCR-Tests auf 20.000 verdoppelt werden, sagte die SPD-Politikerin.


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