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Paul-Ehrlich-Institut
Neue Positivliste für Antigentests soll Mitte Februar kommen
Durch den häufigen Einsatz von Schnelltests kann das Risiko, andere mit COVID-19 anzustecken, deutlich reduziert werden. Doch wie sicher sind die im Handel angebotenen Tests? Das PEI veröffentlicht auf seiner Website eine Liste mit Tests, deren Sensitivität im Labor überprüft wurde. Bald soll es eine neue Liste geben, in der auch die Sensitivität gegenüber Omikron getestet wurde. Für alle, denen die Listen zu umständlich sind, gibt es den Schnelltest-Test auf schnelltesttest.de.
In Sachen Schnelltests gilt es, zwei Listen zu unterscheiden, informiert das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) auf seiner Website. So stellt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) auf seiner Homepage eine ständig aktualisierte Liste derjenigen Tests bereit, „die sich laut Herstellerangaben gemäß den Vorgaben des Medizinproduktegesetzes (MPG) rechtmäßig in Europa beziehungsweise Deutschland in Verkehr befinden und alle vom Paul-Ehrlich-Institut in Abstimmung mit dem Robert Koch-Institut (RKI) festgelegten Mindestkriterien für Antigen-Tests erfüllen“. Eine zweite Liste findet sich beim PEI, diese basiert auf selbst durchgeführten Laboruntersuchungen. Erfüllt ein Test das Sensitivitätskriterium, indem er eine Mindestsensitivität von 75 Prozent aufweist, wird er in „Tabelle 1“ der Veröffentlichung „Vergleichende Evaluierung der Sensitivität von SARS-CoV-2 Antigenschnelltests“ aufgeführt. Erfüllt ein Test das Sensitivitätskriterium nicht, findet er sich in „Tabelle 2“ und wird aus der Liste des BfArM gestrichen. Das war zuletzt – Stand 12. Januar 2022 – bei 46 Produkten der Fall.
Welche Tests erkennen Omikron besonders gut?
Als die Omikron-Variante sich anschickte, auch in Deutschland die Oberhand zu gewinnen, beauftragte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Mitte Januar das PEI damit, eine Positivliste mit Tests, die für Omikron besonders geeignet sind beziehungsweise Omikron früh erkennen, zu erarbeiten. Mit der Veröffentlichung ist Mitte Februar zu rechnen, teilte das PEI auf Anfrage der DAZ mit. „Für diese Untersuchungen sind Omikron-belastete Proben mit unterschiedlicher Virusbelastung erforderlich“, heißt es in der Antwort. „Experimentelle Untersuchungen müssen sorgfältig und qualitätsgesichert erfolgen, sodass nach derzeitiger Planung erste Ergebnisse Mitte Februar zu erwarten sind.“
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So hilfreich die Liste des PEI auch ist – gerade für Laien dürfte das Auffinden eines bestimmten Tests nicht ganz einfach sein. Abhilfe bietet die Website schnelltesttest.de. Dort kann man – auch mit dem Smartphone – den Barcode auf der Packung des Tests scannen oder eingeben und erfährt umgehend, wie gut oder schlecht dieser beim PEI abschneidet. Hierzu verwendet werden die Daten aus der PEI-Liste vom 12. Januar 2022, heißt es auf der Website von „Zerforschung“, einem Hackerkollektiv, das schnelltesttest.de ehrenamtlich entwickelt hat. „Ein Test wird mit einem grünen Haken angezeigt, wenn die Sensitivität bei sehr hoher Viruslast (Cq ≤ 25) mehr als 75 Prozent beträgt. Dies entspricht dem vom Paul-Ehrlich-Institut angenommenen Stand der Technik", heißt es weiter. „Falls wir aus rechtlichen Gründen keine Daten zu einem Test anzeigen können, erscheint ebenfalls ein rotes Kreuz.“
„Zerforschung“: Wo bleiben die staatlichen Institutionen?
Auf seiner Website nutzt das Hackerkollektiv die Popularität von schnelltesttest.de, um darauf aufmerksam zu machen, dass „solche Tools nicht davon abhängen (dürfen), ob wir gerade Zeit haben oder nicht“. Im Jahr 2022 müsse Digitalisierung als ein Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge gedacht werden – erst recht, wenn es um die Bekämpfung einer seit zwei Jahren andauernden globalen Pandemie gehe. „Deshalb finden wir schon ein wenig komisch: schnelltesttest wurde zwar mehrfach von öffentlichen Stellen empfohlen, allerdings hat sich bisher noch keine staatliche Institution bei uns gemeldet, um die Web-App und den damit verbundenen Betreuungsaufwand langfristig zu übernehmen“, heißt es weiter. „Uns mit Geld zu bewerfen ist hier keine Lösung – wir finden, dass staatliche Stellen in der Lage sein müssen, solche Web-Apps selbst zu bauen, zu betreiben und zu betreuen.“ Denkbar sei auch, dass externe Dienstleister diese Arbeit übernehmen: Im Software-Projekt der Corona-Warn-App gebe es bereits Vorschläge, eine Funktion wie schnelltesttest in die Corona-Warn-App zu integrieren. „Hier liegt der Ball jetzt bei SAP, T-Systems und dem Bundesgesundheitsministerium.“
PEI prüft maschinenlesbare Version der Liste
Und noch ein Anliegen hat „Zerforschung“: „Das Paul-Ehrlich-Institut erfüllt mit der Evaluation der Schnelltests eine super wichtige Aufgabe, jedoch müssen die Ergebnisse auch zugänglich sein – ein nicht barrierefreies PDF ist nicht genug.“ Maschinenlesbare offene Daten müssten hier der Standard sein, dann könnten Projekte wie schnelltesttest schneller umgesetzt und doppelte Arbeit gespart werden. Gut möglich, dass sich hier bald etwas ändert. Auf Anfrage der DAZ teilte das PEI mit: „Das Paul-Ehrlich-Institut bietet die Liste der bisher überprüften Antigentests inzwischen neben der PDF-Version auch als Excel-Tabelle an. Derzeit wird geprüft, wie und mit welchem zeitlichen Vorlauf sich auch eine echt maschinenlesbare Version umsetzen lässt.“
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