Nach Ankündigung aus Niedersachsen

Auch Baden-Württemberg fördert PoC-PCR-Testgeräte in Apotheken

Berlin - 08.02.2022, 17:15 Uhr

Testgeräte wie der ID-Now von Abbot werden künftig auch in Baden-Württemberg gefördert. (Foto: privat)

Testgeräte wie der ID-Now von Abbot werden künftig auch in Baden-Württemberg gefördert. (Foto: privat)


Um die Testkapazitäten auf SARS-CoV-2 auszuweiten, setzt jetzt auch das Ländle verstärkt auf die Hilfe der Apotheken: Nachdem Niedersachsen bereits in der vergangenen Woche finanzielle Unterstützung für Betriebe angekündigt hatte, die sich ein PoC-PCR-Testgerät anschaffen wollten, hat nun auch Baden-Württemberg eine entsprechende Förderung auf den Weg gebracht.

Wegen der steigenden Fallzahlen stoßen die PCR-Testkapazitäten hierzulande an ihre Grenzen. Abhilfe sollen die Apotheken schaffen: Seit knapp einem Monat dürfen sie vor Ort Tests anbieten, die auf einer Nukleinsäure-Amplifikationstechnik beruhen. Dazu zählen auch PCR-Tests.

Nach der aktuell gültigen Version der Coronavirus-Testverordnung (TestV) bekommen sie je durchgeführtem PoC-NAT-Test 30 Euro plus 8 Euro für die Abstrichnahme. Damit ist die Vergütung allerdings kaum kostendeckend. Dieses Problem hat auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erkannt und will nachbessern: In Kürze soll es je Test 43,56 Euro für die Apotheken geben, zumindest zwischen Anfang Februar und Ende März. Eine entsprechende Änderung der TestV soll in Kraft treten, sobald sie im Bundesanzeiger erschienen ist.

Teure Geräte

Ein weiteres Problem, vor dem testwillige Apotheken stehen, sind die hohen Anschaffungskosten bei den Testgeräten. In diesem Punkt kommt nun auf Länderebene Bewegung rein: In der vergangenen Woche hatte Niedersachsen als erstes Bundesland angekündigt, Apotheken beim Kauf solcher Geräte finanziell unter die Arme greifen zu wollen.

Nun zieht Baden-Württemberg nach: Auch das Ländle will den Kauf von PoC-PCR-Testgeräten fördern. „Für die Anschaffung von 500 Geräten stellt das Land den Apotheken nun rund 750.000 Euro in Form von anteiligen Zuschüssen zur Verfügung“, schreibt das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration in einer aktuellen Pressemitteilung. Einer entsprechenden Vorlage des Sozial- und Gesundheitsministeriums habe der Ministerrat am heutigen Dienstag zugestimmt. Weitere Informationen zu den Details für den Erhalt der Zuschüsse werden demnach in Kürze veröffentlicht.

„Mit der Finanzierung der PoC-PCR-Geräte bauen wir unsere Testkapazitäten weiter aus“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) im Anschluss an die Kabinettssitzung in Stuttgart. „Apotheken bieten einen niedrigschwelligen Zugang vor Ort und schaffen dadurch beispielsweise auch Freitestmöglichkeiten für medizinisches Personal, wie es die Nationale Teststrategie vorsieht. Die PCR-Testung ist außerdem nach wie vor die Grundlage für die Ausstellung eines Genesenen-Zertifikats.“

Kapazitäten sollen kurzfristig steigen

Von den insgesamt etwa 2.400 Apotheken in Baden-Württemberg sind nach Ministeriumsangaben bisher rund 600 beim Apothekenportal für die Durchführung von Corona-Tests registriert. „Davon bieten bislang etwa 80 PCR-Testungen an, die teilweise mittels PoC-PCR erfolgen, teilweise aber auch in Kooperation mit Laboren“, heißt es in der Mitteilung.

In Baden-Württemberg habe man in den vergangenen Wochen bereits die wöchentlich zur Verfügung stehenden PCR-Testkapazitäten in den medizinischen Laboren von rund 220.000 Testungen zu Beginn des Jahres auf derzeit etwa 325.000 Testungen gesteigert. „Mit den dezentral eingesetzten PoC-PCR-Geräten können die Kapazitäten kurzfristig und flächendeckend weiter ausgebaut werden“, hofft das Ministerium.


Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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