Apobank-Bilanz 2021

„Befriedigendes Ergebnis“ und 7 Prozent Dividende

Düsseldorf - 07.04.2022, 14:00 Uhr

Die Apobank hat sich im Jahr 2021 nach eigenem Dafürhalten „gut geschlagen“.  (x / Foto: Apobank)

Die Apobank hat sich im Jahr 2021 nach eigenem Dafürhalten „gut geschlagen“.  (x / Foto: Apobank)


Dividenden und weitere Herausforderungen

Unzufrieden zeigt sich das Geldhaus mit seiner Kostenstruktur. Aktuell müsse die Bank 79,8 Cent für 1 Euro Ertrag aufwenden. Ziel sei es, hier unter 70 Cent Kosten zu kommen. Nach den jetzigen Planungen solle dies im Jahr 2025 erreicht werden.

Eine gewisse Kritik an der bisherigen Politik des Hauses war zudem aus den Worten des neuen Vorstandschefs herauszuhören. So ließ Schellenberg durchblicken, dass die Bank wieder verstärkt aus Sicht der Kunden agieren müsse. Das sei „in der Vergangenheit nicht immer der Fall“ gewesen. Dabei müsse das Institut den Kunden „wieder den Service bieten, den diese erwarten“. Vorrangiges Ziel sei es, die Kundenzufriedenheit wieder zu verbessern.

Wiederaufnahme der Dividendenzahlung

Nachdem die Eigentümer der Bank im vergangenen Jahr auf eine Dividende verzichten mussten, wird diese für 2021 umso höher ausfallen. Wie Schellenberg erläuterte, hatte die Europäische Zentralbank (EZB) angesichts der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie „harte Vorgaben für die Zahlung von Dividenden gemacht“. Alle direkt von ihr beaufsichtigten Institute seien angehalten gewesen, ihre Dividendenausschüttungen für 2019 und 2020 auszusetzen oder zumindest deutlich zu begrenzen. Diese Forderung sei erst im September 2021 zurückgezogen worden.

Die Vertreterversammlung der Apobank hatte daher im April 2021 beschlossen, für das Geschäftsjahr 2020 keine Dividende auszuschütten, sondern einen Betrag, der in etwa einer Dividende in Höhe von 4 Prozent entsprach, als Gewinnvortrag in das Geschäftsjahr 2021 zu nehmen. Ziel war, die Eigentümer zu einem späteren Zeitpunkt am Geschäftserfolg des Jahres 2020 zu beteiligen. Daher werde der Vertreterversammlung nun eine Dividende von 7 Prozent für 2021 vorgeschlagen. Diese würde den Gewinnvortrag aus dem Jahr 2020 sowie eine „angemessene Gewinnbeteiligung in Höhe von 3 Prozent“ für 2021 abbilden. Letztere berücksichtige auch, dass mit dieser Dividende die Rücklagen und damit das Kapital der Bank gestärkt würden.

Keine Auskunft gab die Bank zu den aktuellen Kundenzahlen. Finanzchef Wessling begründete dies mit einer „neuen Datenarchitektur“, die derzeit keine vergleichbaren Angaben zulasse. Er versicherte aber, dass es „keine massive Kundenabwanderung“ gegeben habe.

Das Jahr 2022 bleibt anspruchsvoll

Mit Blick auf den weiteren Verlauf dieses Jahres geht das Apobank-Management davon aus, dass die anspruchsvollen Rahmenbedingungen im Bankenmarkt auch 2022 bestehen bleiben. Insbesondere werde „der harte Wettbewerb im Kreditgeschäft und beim Vermögens- und Vorsorgegeschäft“ nicht nachlassen. Aufgrund ihres fokussierten Geschäftsmodells erwarte die Apobank jedoch „eine insgesamt positive Ergebnisentwicklung für 2022“. Der Jahresüberschuss soll wieder steigen und eine „angemessene Dividende“ ermöglichen.

Allerdings erschwerten die Unwägbarkeiten angesichts des Ukraine-Kriegs und dessen Auswirkungen auf die Finanz- und Kapitalmärkte die Prognosegenauigkeit. Schellenberg wies darauf hin, dass die Apobank keine direkten Aktivitäten in der Ukraine, Belarus oder Russland habe. Allerdings könnten sich weder die Bank noch deren Kunden den wirtschaftlichen Folgen des Kriegs oder Einflüssen auf die Kapitalmärkte entziehen.

Das Jahr 2022 soll für die Apobank darüber hinaus im Zeichen der weiteren Umsetzung ihrer Transformationsagenda stehen. Im Fokus stünden die kontinuierliche Verbesserung der Funktionalitäten der IT-Systeme und Anwendungen im Kundengeschäft.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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