Gesamtevaluation

Innovationsfonds: Kaum Apotheken bei den geförderten Projekten involviert

Stuttgart - 19.04.2022, 15:15 Uhr

Projekte zur Arzneimittelversorgung spielen beim Innovationsfonds bislang eine untergeordnete Rolle. (x / Foto: IMAGO / Medicimage)

Projekte zur Arzneimittelversorgung spielen beim Innovationsfonds bislang eine untergeordnete Rolle. (x / Foto: IMAGO / Medicimage)


Versorgungsforschung: nur wenige Vorhaben mit Apotheken

Betrachtet man die beteiligten Berufsgruppen, sind das vor allem Ärzte: Sie sind mit Ausnahme von fünf Projekten immer beteiligt (157 von 162 NVF bzw. 97 Prozent). Apotheker:innen machen nur 6 Prozent der einbezogenen Berufsgruppen aus.

Bei den Projekten zur Versorgungsforschung bezieht die Forschungsfrage sich nur bei 4 Prozent der Vorhaben auf Apotheken oder die Arzneimittelversorgung, lediglich zur zahnärztlichen Versorgung gibt es weniger VSF-Projekte. Auch hier ist bei den sektorenübergreifenden Projekten meist die ambulante ärztliche Versorgung und/oder das Krankenhaus beteiligt – nur bei drei Projekten von 234 gemeinsam mit den Apotheken.

Auch wenn es um die Implementierung der Maßnahmen oder Erkenntnisse der Projekte in die Regelversorgung geht, wird die Beteiligung der Apotheken oder der Arzneimittelversorgung nicht als übermäßig wichtig erachtet. Einer Online-Befragung zufolge finden bei den NVF 6 Prozent der Förderempfänger, dass Apotheken eingebunden werden müssen. Bei den VSF erachten immerhin 11 Prozent eine Kooperation der Apotheken für die Überführung ihres Projekts in die Regelversorgung für notwendig. In der Anbetracht der Tatsache, dass die meisten Therapien Arzneimittel beinhalten, ist das aber immer noch ganz schön wenig. 



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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